OÖ-Ärztekammer: Handy weg vom Steuer

Die Bedienung von Smartphones während des Lenkens eines Fahrzeuges im Straßenverkehr ist verboten und äußerst gefährlich. Dennoch passieren immer wieder schwere Unfälle auf diese Weise.

Eine Sekunde klingt nach nicht viel. Doch in einer Sekunde legt ein PKW bei Tempo 50 eine Strecke von 14 Metern zurück. Mit 130 km/h am Tacho sind es schon 36 Meter. Wer sich also für eine Sekunde oder länger im Straßenverkehr ablenken lässt, ist eine Gefahr für sich und die Umwelt.

Ablenkung und Unachtsamkeit sorgen laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) für 33 Prozent aller Straßenverkehrsunfälle. Unachtsame Verkehrsteilnehmer verletzten auf diese Art jährlich 11.288 Menschen (Durchschnitt von 2017 bis 2021) im Straßenverkehr.

Unfallrisiko stark erhöht

Unachtsam sind vor allem sogenannte „Handy-Lenker“, die also beim Fahren auf das Mobiltelefon schauen, Anrufe tätigen oder WhatsApp-Nachrichten lesen oder schreiben. Sie sind im Durchschnitt drei Sekunden abgelenkt. Handy-Lenker weisen im Durchschnitt ein fünfmal höheres Unfallrisiko auf als andere Fahrer. Wer gar eine SMS oder andere Schreibnachricht verfasst, wird fünf Sekunden vom Verkehr abgelenkt. Diese Fahrer haben laut KFV ein 23 Mal höheres Unfallrisiko. Und wer glaubt, dass das Telefonieren nicht schädlich sei, der sollte berücksichtigen, dass durch dieses Verhalten 40 Prozent mehr Fahrfehler begangen werden.

Da die Spitäler und Rettungsdienste schon am Limit sind, kann jeder einzelne etwas zu deren Entlastung und seiner eigenen Gesundheit tun. Denn die Verletzten im Straßenverkehr weisen meist starke und in der Behandlung teure Verletzungen auf. Noch dazu sind die Unfälle vermeidbar. Achten Sie nicht nur zu Ostern – wo aufgrund des stärkeren Verkehrsaufkommens immer viele Unfälle passieren – darauf, dem Handy während der Fahrt keine Beachtung zu schenken. „Wenn es schon unbedingt sein muss, dass man während des Autofahrens telefoniert, sollte man das ausschließlich über eine Freisprechanlage tun. Und keinesfalls Nachrichten schreiben – in Chats ist nichts so wichtig, dass man sein Leben und das anderer Menschen riskieren sollte“, sagt MR Dr. Claudia Westreicher, Vizepräsidentin der Arbeiterkammer für Oberösterreich.

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