Nach dem Abschwellen, meist nach einigen Wochen, wurde der Schädelknochen den betreffenden Patientinnen und Patienten wieder implantiert. Trotzdem waren ein halbes Jahr nach der Therapie auch von den Patientinnen und Patienten, denen der Schädel geöffnet wurde, 44 Prozent bettlägerig oder verstorben, wie aus der in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie hervorgeht. Im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne so genannte dekompressive Kraniektomie ist der Unterschied laut Inselspital aber beträchtlich: Dort waren nach einem halben Jahr 58 Prozent bettlägerig oder verstorben.
In die Studie, die unter Leitung von Forschenden des Inselspitals und der Universität Bern durchgeführt wurde, wurden 201 erwachsene Personen mit einer schweren tiefen Hirnblutung aus neun europäischen Ländern. Weil die Finanzierung nach acht Jahren auslief, wurde die angestrebte Zahl von 300 Studienteilnehmenden nicht erreicht. Die statistische Aussagekraft ist laut den Forschenden daher eingeschränkt. Hirnblutungen entstehen infolge eines verletzten Blutgefässes.
Das Blut zerstört Hirnzellen, was das Hirngewebe anschwellen lässt und, zusammen mit der Blutung, den Druck im Hirn erhöht. Das führt zu weitreichenden Schäden im Gehirn. Passiert die Blutung in den tiefen Hirnarealen, ist die Behandlung besonders schwierig, wie das Inselspital betonte. Bisher konnte demnach keine medikamentöse oder chirurgische Behandlung bei diesen Patientinnen und Patienten das Risiko für Folgeschäden oder Tod senken.
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