Medikamente wirken bei Älteren oft anders

Viele Krankheiten kann man heute mit Medikamenten gut in den Griff bekommen. Gerade für ältere Menschen gehören Tabletten und Co. oft zum Alltag - ob fürs Herz, den Stoffwechsel oder auch gegen Schmerzen.

Was sie selbst und auch Angehörige wissen sollten: Im Alter wirken Medikamente mitunter anders als in jüngeren Jahren. Denn unser Körper verändert sich: Nieren und Leber arbeiten anders, der Fettanteil steigt und der Wasseranteil sinkt. Wirkstoffe werden dadurch schneller oder langsamer aufgenommen oder ausgeschieden. Ihre Wirkung kann folglich zu stark oder schwach ausfallen, oder es kommt zu starken Nebenwirkungen.

Welche Medikamente sind für Ältere kritisch?

Arzneimittel aus verschiedenen Medikamentenklassen können für ältere Patientinnen und Patienten ungeeignet sein, unter anderem einige Schmerzmittel, Antibiotika und Beruhigungsmittel. Niemand sollte jedoch ohne ärztliche Rücksprache Schlüsse ziehen und seine Medikation eigenständig ändern oder absetzen. Stattdessen empfehlen Experten älteren Menschen, ihre Medikationsliste mit einem Arzt oder einer Ärztin kritisch durchzugehen.

Mehrere Medikamente gleichzeitig: erhöhte Risiken

Das Risiko für starke Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen zwischen Wirkstoffen ist dann besonders hoch, wenn Ältere dauerhaft mehrere verschiedene Medikamente einnehmen. Gerade dann sollten Patientinnen und Patienten ihre Medikation regelmäßig in der Apotheke oder Arztpraxis überprüfen lassen. Konkret empfehlen die Experten bei Mehrfachmedikation: Eine Stammapotheke auswählen und sich in die Kundenkartei eintragen lassen: So hat das Apothekenteam einen Überblick über alle eingenommenen Medikamente. Bei fünf oder mehr verordneten Medikamenten eine Medikationsberatung wahrnehmen.

Nebenwirkungen von Medikamenten erkennen

Nicht immer erkennen ältere Menschen die Nebenwirkungen von Medikamenten überhaupt als solche. Denn sie können typischen Altersbeschwerden ähneln, etwa: Schwindel und Benommenheit, dadurch häufigere Stürze, Verwirrung, Trockener Mund, Übelkeit, Bauchschmerzen und Verstopfung, Probleme beim Wasserlassen und Inkontinenz sowie Schlafstörungen.

Ältere Menschen oder auch Angehörige sollten beobachten, ob solche Symptome schon länger bestehen oder relativ plötzlich auftreten, nachdem sie begonnen haben, ein neues Medikament einzunehmen. Im Gespräch in der Apotheke oder Arztpraxis kann diese Information helfen, die Medikation anzupassen.

 

Fotocredit (c) adobe stock / Ingo Bartussek

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