Zumeist wird Lungenkrebs dann entdeckt, wenn dieser sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Das muss aber nicht sein. Ein flächendeckendes Screening soll dabei helfen, dass Lungenkarzinome früher erkannt und erfolgreich therapiert werden können. Laut Österreichischer Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) werden nur 20 Prozent der Lungenkarzinome im Frühstadium und rund die Hälfte erst im letzten Krankheitsstadium entdeckt.
Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Primar am Kepler Universitätsklinikum Linz, Kurienobmann-Stellvertreter der angestellten Ärzte und Primarärztevertreter in der Ärztekammer für Oberösterreich: „Mittels CT-Screening wird Lungenkrebs wesentlich häufiger in den frühen Stadien I und II entdeckt. Das sind Stadien, in denen fast immer noch eine Heilung möglich ist.” Bei frühzeitiger Diagnose und Therapie liege die 5-Jahres-Überlebensrate laut ÖGP bei rund 90 Prozent. Bei späterem Erkennen fallen die Heilungschancen deutlich unter die Erwartungen und Hoffnungen.
Da dieses Screening-Programm noch nicht umgesetzt ist, sollte man sich bis dahin selbst um gesunde Lungen kümmern. Nehmen Sie auch jetzt schon Früherkennungsangebote bei Lungenfachärztinnen und Lungenfachärzten wahr, gehen Sie zu Kontrollen und sorgen Sie vor: An vorderster Front beim Kampf gegen Lungenkrebs steht der Abschied vom Raucher-Dasein. Bewahren Sie sich und auch Kinder vor Belastungssituationen, in denen geraucht wird. Das Passivrauchen ist genauso schädlich wie das aktive Ziehen am Glimmstängel.
Vergessen Sie auch nicht, dass das Rauchen nicht nur für Lungenkrebs, sondern auch hauptverantwortlich für die Entwicklung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist. Daher fordert Univ.-Prof. Dr. Lamprecht auch „eine Initiative zur Raucherentwöhnung. Denn die enorm wichtige Primärprävention gegen Lungenkrebs und andere Lungenerkrankungen ist der Verzicht auf das Rauchen.“
Fotocredit (c) adobe stock / mi_viri