Circa 2 bis 3 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher leiden an einer Bienen- oder Wespengiftallergie. In den meisten Fällen reagieren wir nach einem solchen Stich glücklicherweise nur mit einer lokalen Reaktion auf das Insektengift. Manchmal kann unser Immunsystem aber „falsch“ agieren und es entsteht eine allergische Abwehrreaktion auf das per se harmlose Gift der Biene oder Wespe. Dann kann es zu teils lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen kommen, die unbedingt mit Notfallmedikamenten behandelt werden müssen. „Wenn Sie Insektengift-Allergiker sind, dann sollten Sie immer Ihre Notfallapotheke griffbereit haben“, sagt OMR Dr. Johannes Neuhofer, Dermatologe in Linz und Referent in der Ärztekammer für Oberösterreich.
Adrenalin selbst spritzen mittels Autoinjektor
Prinzipiell sollte man Risikosituationen vermeiden, bei denen es zu Stichen kommen kann. Das ist nicht immer einfach umsetzbar. Im Notfall können nach einem Stich aber antiallergische Medikamente und Adrenalin, das die Patientin bzw. der Patient selbstständig mit einem Autoinjektor spritzt, gut schützen. „Der rasche Einsatz des Adrenalin-Autoinjektors kann sie vor dramatischen Folgen bewahren ja sogar ihr Leben retten“, sagt OMR Dr. Neuhofer. Viele Betroffene erhalten erstmals Kenntnis von ihrer Allergie, wenn sie zum ersten Mal gestochen werden. Das ist gerade bei Kindern nicht angenehm. Prophylaktische Testungen werden nicht von allen Ärztinnen und Ärzten empfohlen. Denn die Tests weisen nicht aus, ob man eine starke oder schwache Allergie hat bzw. wie schwer die allergische Reaktion ausfallen wird.
Man unterscheidet in verschiedene Schweregrade: es kann zu geschwollenen Armen und Beinen kommen, aber die Reaktion bleibt lokal. Ernst wird es im zweiten Fall, wenn es zu einer generalisierten, also einer auf den gesamten Körper ausweitenden Reaktion kommt: Nesselausschlag am ganzen Körper, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und bis zum Kollaps. Dann ist Feuer am Dach und rasches Handeln erforderlich.
Therapie für Allergie
Die Insektengiftallergie lässt sich heutzutage mit einer Desensibilisierungstherapie sehr gut behandeln. Diese Therapie dauert etwa 3 bis 5 Jahre und schützt in circa 80 bis 90 Prozent der Fälle vor einer weiteren allergischen Reaktion nach einem Insektenstich.
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