Der Lebensstil beeinflusst das Diabetes-Risiko

Es gibt einen ganz klaren Zusammenhang zwischen den Lebensstil-Faktoren und den steigenden Zahlen an Diabetes. Das Gute daran ist, dass man es selbst in der Hand hat, die Weichen neu zu stellen.

Deutlich mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher sind übergewichtig. Das hinterlässt seine Spuren – und zwar bei der Gesundheit. Zu viel essen und die Art und Weise der Ernährung spielen eine ganz wesentliche Rolle, um an Diabetes (Zuckerkrankheit) zu erkranken. Ebenso trägt auch der Bewegungsmangel dazu bei, dass Diabetes immer häufiger auftritt. Es gibt aber noch zwei weitere Faktoren für ein erhöhtes Diabetes-Risiko, die man sonst nicht so auf dem Schirm hat: Chronischer Stress und Schlafmangel. Wenn der Stresspegel steigt, werden Stresshormone wie Kortison und Adrenalin vermehrt freigesetzt, und das bewirkt ein Ansteigen des Blutzuckerspiegels. Dieser erhöhte Blutzuckerspiegel wird allerdings nicht durch Bewegung abgebaut. „Beim Schlafmangel beobachte ich in meiner Ordination immer wieder, dass der Blutzucker deutlich schlechter wird, da der Körper immer in einer Art Überlastungssituation ist“, sagt MR Dr. Angelika Reitböck, Allgemeinmedizinerin und Dermatologin in Klaus sowie Leiterin des Vorsorgereferats in der Ärztekammer für Oberösterreich.

„Wenn wir zu viel und zu oft essen, steigt unser Körpergewicht. Das belastet unseren Insulinspiegel. Die Blutzuckerwerte steigen an und die Gefahr, dass sich daraus Diabetes entwickeln kann, ist hoch“, sagt Dr. Reitböck. Wie passiert das? Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin und durch das Nahrungsüberangebot wird die Drüse strapaziert – speziell, wenn wir immer wieder etwas essen. Da kommt die Bauchspeicheldrüse sozusagen nie zur Ruhe. Und genau das führt letztlich zu einer Insulinresistenz und es entsteht eine Blutzuckerkrankheit. Daher: weniger essen und die Bauchspeicheldrüse schonen.

Blutzucker-Zerstörer: Bewegung

Die zweite effektive Waffe gegen Blutzucker ist Bewegung. Sobald wir in die Bewegung kommen, senkt sich sofort unser Blutzuckerspiegel. Das heißt: Wer viel isst, aber auch viel Bewegung macht, hat bessere Karten dabei, kein Diabetes zu entwickeln, als jemand, der noch Bewegungsmangel aufweist. Das ist allerdings auch das große Problem, denn Bewegungsmangel begegnet uns ständig. „Wir arbeiten viel und sitzen dabei Großteils, wir verbringen aber auch viel Zeit vor dem Computer, Laptop oder den Smartphones. Und auch die Autofahrten werden immer mehr – wo man früher vielleicht das Rad genommen hat oder zu Fuß gegangen ist“, sagt Dr. Reitböck. Daher: Nutzen Sie jede noch so kleine Gelegenheit zur Bewegung, denn das senkt sofort den Blutzuckerspiegel.

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