Wasser trinken ist (über)lebenswichtig!

Es rinnt 24 Stunden am Tag und 365 Tage die Woche einfach so aus jeder österreichischen Leitung: das Wasser. Für uns ein alltägliches Gebrauchsmittel ist es in vielen Ländern der Erde zu einem fast unbezahlbar kostbaren Gut geworden. Welchen wichtigen Stellenwert Wasser aber auch in unserem Leben haben sollte, erklärt OMR Dr. Klaus Haslwanter.

„Der Mensch kann ohne Wasser nicht existieren“, so OMR Dr. Klaus Haslwanter, Allgemeinmediziner in Linz und Vizepräsident der Ärztekammer für OÖ. „Das zeigt uns schon die geschichtliche Entwicklung des Menschen, denn wir besitzen im Halsbereich Kiemenbögen, die davon zeugen, dass wir aus dem Wasser kamen.“

Wie viel Wasser soll der Mensch pro Tag zu sich nehmen?
Als grundsätzlichen Richtwert empfiehlt Dr. Haslwanter ein Minimum von zwei Litern täglich, warnt jedoch, dass bei viel Bewegung wie Sport die Wasserzufuhr um mindestens einen Liter erhöht werden muss. „Grundsätzlich ist ein Liter meist schon durch die Aufnahme von Suppen, Kaffee oder Tee abgedeckt. Dazu kommen 700ml aus fester Nahrung und 300ml Oxidationswasser, das aus dem Stoffwechsel angereichert wird. Wer Sport betreibt, läuft leicht Gefahr einer Dehydration, da viel Flüssigkeit über die Haut und die Abatmung verloren geht. Darum ist es auf jeden Fall ratsam, schon vor bzw. während der Sportausübung den Flüssigkeitsvorrat aufzustocken“, so der Allgemeinmediziner.

Alter spielt eine Rolle
Wann Wasser zu sich genommen werden soll, hängt nach Meinung Dr. Haslwanter sehr stark von den persönlichen Bedürfnissen ab. Normalerweise sollte die Zufuhr regelmäßig über den Tag verteilt sein. Im Alter sieht die Situation etwas anders aus. „Der Mensch besteht zwischen 55 und 60% seines Körpergewichts aus Wasser, die Tendenz nimmt aber mit dem Alter ab. Daher laufen ältere Menschen auch leichter Gefahr, auszutrocknen“ erklärt Dr. Haslwanter. Trotzdem müsse man zum Beispiel bei sehr alten Menschen besonders aufpassen, dass sie nicht zu viel Flüssigkeit aufnehmen, da es sonst zur Überwässerung kommen kann. „Sehr alte Menschen leiden an verminderter Nierenfunktion. Daher ist es wichtig, mit dem Arzt abzustimmen, wie viel Flüssigkeit sie zu sich nehmen dürfen.“

Auch im Bereich des Harnlassens gibt es Unterschiede: „Bei jungen und gesunden Menschen ist die Harnabgabe proportional zur Aufnahme. Ältere Personen haben aber oft das Problem, dass sie tagsüber zu wenig urinieren. Erst in der Nacht, in liegender Position, kann die Niere so viel Druck aufbauen und ausreichend filtrieren, dass sie auf die Toilette gehen können“, betont Dr. Halswanter.

Wasser ist nicht gleich Wasser
Für den Allgemeinmediziner gibt es zwei wesentliche Kriterien, die beim Konsum von Wasser beachtet werden sollten. Zum einen muss das Wasser hygienisch unbedenklich sein – eine Voraussetzung, die jede öffentliche Wasserstation in Österreich erfüllt. Zum anderen ist wichtig, welche guten Mineralstoffe, wie z.B. Kalzium, das Wasser enthält. „Wenn dies nicht gegeben ist, rate ich, auch hin und wieder zu Mineralwasser zu greifen, da dieses mehr Mineralstoffe wie z.B. Fluor enthält, die für den Körper gut sind“, empfiehlt der Mediziner.

Damit es schmeckt
Nachdem Wasser ja eigentlich „nur“ nach Wasser schmeckt, tendieren vor allem junge Leute gerne zu süßeren Getränken. Dabei kann mit ein wenig Pfiff auch Wasser zu einem leckeren Getränk werden. „Entweder, man verfeinert Wasser mit ein paar Minzeblättern oder Zitrone, wobei manche Menschen Zitrusfrüchte nicht besonders gut vertragen und man deshalb auch etwas aufpassen sollte“, so Dr. Haslwanter. „Aber ich weiß noch gut, dass meine Großmutter immer Ribiselmarmelade mit Wasser verdünnt hat und das war ein absolut köstlicher Durstlöscher!“ Kalte Kräutertees sind ebenfalls eine Variante, um die Wasserzufuhr etwas abwechslungsreicher gestalten zu können. „Aber Achtung bei speziellen Kindertees, die enthalten meist zu viel Zucker!“

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