Im Auftrag des Landes Oberösterreich hat Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schneider von der Johannes-Kepler-Universität Linz die „Volkswirtschaftlichen Kosten ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung“ untersucht. Daraus folgt, dass sich die volkswirtschaftlichen Kosten ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung in Österreich auf bis zu 12,2 Milliarden Euro jährlich belaufen. Auf Oberösterreich abgeleitet, bedeutet dies geschätzte Folgekosten in der Höhe von 1,4 bis 2,1 Milliarden Euro jährlich – etwa für die Behandlung, Reha oder Arbeitsausfälle im Zusammenhang mit klassischen "Zivilisationskrankheiten", die eng mit dem ungesunden Lebensstil zusammenhängen, zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc.
Fast die Hälfte der Bevölkerung ist zu schwer
55 Prozent der Oberösterreicher und 42 Prozent der Oberösterreicherinnen sind übergewichtig bzw. fettleibig. In absoluten Zahlen: Von den rund 1,4 Millionen Einwohner/innen sind knapp 690.000 übergewichtig und 176.00 ohne ausreichende körperliche Aktivität. 60 Prozent der Schulkinder bis 17 Jahre konsumieren nicht jeden Tag Obst bzw. Gemüse. Wie aus dem Österreichischen Ernährungsbericht des Institutes für Ernährungswissenshaften (2012) an der Universität Wien hervorgeht, sind gemessen am Body-Maß-Index (BMI) in Summe 16,7 Prozent der Schulkinder im Alter von 7 bis 14 Jahren übergewichtig und weitere 7,3 Prozent adipös. Im Vergleich zu den Jahren davor steigt die Anzahl an übergewichtigen Kindern.
Prävention rechnet sich
Das Land Oberösterreich wendet pro Jahr und 3,5 Millionen Euro für Gesundheitsförderung und Prävention auf. Dazu gehören zahlreiche Projekte wie etwa "Gesunde Gemeinde", Haltungs- und Bewegungsberater/-innen in Volksschulen, gesunde Küche für 22.000 "Mittagskinder" in Kindergärten und Schulen etc. Nähere Informationen dazu unter www.gesundes-oberoesterreich.at.
Dass die 3,5 Millionen Euro jährlich sinnvoll angelegt sind, rechnet die Studie der Linzer Universität vor und zwar ausgehend von einem volkswirtschaftlichen Schaden von 1,4 Milliarden Euro jährlich in Oberösterreich durch Bewegungsmangel und Fehlernährung (das ist der niedrigere Betrag der Schätzung). Von den rund 866.000 übergewichtigen bzw. bewegungsinaktiven Personen in OÖ müssten nur geschätzte 14.400 ihr Verhalten in einem Ausmaß ändern, dass dabei Kosten von 243 Euro pro Kopf vermieden werden (z.B. durch die Vermeidung von Krankheiten). Dieser Betrag entspricht einer Kostenreduktion von 15 Prozent.