Vereinbarte Wartezeitenzielwerte
Im Rahmen der letzten Honorarverhandlungen zwischen OÖGKK und Ärztekammer für Oberösterreich wurden für alle niedergelassenen Fachärzte Zielwerte für Wartezeiten auf Facharzttermine vereinbart: So soll es Termine bei akut notwendigen Behandlungen binnen 24 Stunden, dringende binnen fünf Werktagen und alle weiteren Termine binnen zwei Monaten geben. Kontrolltermine, die für die Patienten gut planbar sind, soll es je nach medizinischer Anforderung geben. Die Dringlichkeit des Facharzttermins und das notwendige Intervall wird weiterhin, wie bereits jetzt in der Praxis üblich, direkt bei der Terminvereinbarung mit der behandelnden Ordination selbst abgeklärt.
„Durch die zum Teil prekäre Besetzungssituation ist selbstverständlich allen Beteiligten klar, dass die Zielwerte nicht von sämtlichen Fachärzten eingehalten werden können. Die Terminservicestelle wird aber auf freie Kapazitäten in der Umgebung hinweisen. Insgesamt soll die Terminservicestelle daher mehr Transparenz in das System bringen“, erhofft sich OMR Dr. Thomas Fiedler, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte und 2. Vizepräsident der Ärztekammer für Oberösterreich, eine Entspannung der Situation.
OÖGKK-Obmann Albert Maringer: „Die medizinische Qualität, die wir unseren Versicherten mit den heimischen Ärzten bieten, hat weltweit einen exzellenten Ruf. Mit der neuen Terminservicestelle erhöhen wir zudem die Terminsicherheit und Orientierung für alle Patienten. Auch in organisatorischen Fragen sind die oberösterreichische Ärztekammer und OÖGKK ein starkes Team mit Weitblick für Oberösterreich.“
Terminservicestelle: Anlaufstelle für Patienten und überlastete Fachärzte
Oberstes Ziel der oberösterreichischen Kooperationspartner – OÖGKK und Ärztekammer für Oberösterreich – ist es eine möglichst ortsnahe und termingerechte Versorgung der Patienten sicher zu stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dass sich niedergelassene Fachärzte, die aus Kapazitätsgründen keine neuen Patienten mehr betreuen oder die Wartezeitenzielwerte nicht einhalten können, an die Terminservicestelle bei der Ärztekammer für Oberösterreich wenden. Die Terminservicestelle wird in solchen Fällen klären, ob bei umliegenden Fachärzten noch freie Ressourcen für Behandlungen zur Verfügung stehen. Ist dies nicht der Fall, so werden die OÖGKK und die Ärztekammer für Oberösterreich gemeinsam über weitere Maßnahmen zur Entlastung der Situation verhandeln und auch die Schaffung von zusätzlichen Kassenstellen prüfen.
Für Patienten ist die Terminservicestelle dann Ansprechpartner, wenn diese – trotz Bemühens – keinen Facharzttermin, innerhalb der Wartezeitenzielwerte, in der betreffenden Region erhalten. Die Terminservicestelle gibt den Patienten in diesen Fällen Auskünfte über freie Kapazitäten in deren jeweiligen Umgebung.
Wichtig zu wissen ist, dass die Terminservicestelle KEINE Termine für die Patienten bei Fachärzten vereinbaren kann – das Service-Team empfiehlt allerdings umliegende Fachärzte mit freien Kapazitäten.