Egal ob ungezwungenes Tanzen auf der Faschingsfeier oder im Walzerschritt durch die Ballnacht: Tanzen ist gesund und stärkt Ausdauer und Muskeln. „Das Tanzen fördert die Koordination und feinmotorische Fähigkeiten und trainiert bei älteren Menschen die Gang- und Trittsicherheit“, sagt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ, das Tanzbein zu schwingen.
Trotz ärztlicher Empfehlung zum Tanzen ist aber auch Vorsicht geboten, denn wer sich untrainiert ins Tanzvergnügen stürzt, könnte seine Muskeln strapazieren. Durch die Überbeanspruchung entstehen kleine Risse, in die Wasser eindringt. Es bilden sich winzige Ödeme und die Muskeln schwellen an. Der dazugehörige Dehnungsschmerz, der zwölf bis 24 Stunden später auftritt, nennt sich Muskelkater. Deshalb sollte man sich vor dem Tanzabend schon zuhause etwas aufwärmen oder mit langsameren Tänzen starten.
Länger als Aschenputtel durch die Nacht tanzen
Um Probleme mit Beinen oder Füßen zu vermeiden, muss natürlich auch das Schuhwerk passen. „High Heels sind kurzfristig für eine Ballnacht okay, strapazieren den Fuß aber ziemlich schnell, “ sagt MR Dr. Ernst An der Lan, Facharzt für Orthopädie in Ried und Mattighofen sowie Vertreter der Fachgruppe für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie der Ärztekammer für OÖ. „Das ist bei Männern einfacher, die haben keine Probleme bei der Schuhauswahl.“ Eifrige Tänzer sollten deshalb geeignetes Schuhwerk wie Tanzschuhe tragen. Diese geben dem Fuß Bewegungsfreiheit und vermindern durch die spezielle Sohle das Sturzrisiko. Die Schuhe sollten bequem sein und bereits beim Anprobieren keinen Druck auf die Füße ausüben, immerhin möchte man ja nicht bereits zu Mitternacht wie Aschenputtel vom Ball verschwinden.
Je höher und spitzer der Schuh, desto unangenehmer wird es, ihn zu tragen, da man beim Gehen und Tanzen automatisch nach vorne rutscht und somit den Druck auf die Zehen erhöht. Neue Schuhe sollte man unbedingt vorab etwas eingehen, um eine ungewünschte Blasenbildung zu vermeiden. „Vorbeugende Blasenpflaster oder kühlende Sprays werden keine große Wirkung erzielen, man sollte nach den Tanzeinlagen immer wieder pausieren“, rät der Mediziner. „Am besten auf den Platz zurückgehen, die Schuhe ausziehen, die Füße massieren und hochlagern, dann steht dem nächsten Tanz nichts mehr im Weg“, sagt Dr. An der Lan.
Ganz ohne Kater aufwachen
Und jene, die sich auf Bällen oder Faschingsfeiern vor dem Tanzen drücken, sollten sich ebenfalls vor einer gefährlichen Katerquelle hüten: dem Alkohol. Ausreichend Wasser trinken, keine Alkoholsorten durcheinander zu sich nehmen und vorher etwas essen, auch wenn es nur ein Faschingskrapfen ist.
Hier sind wir beim Thema Ernährung angelangt, denn der Faschingskrapfen hat, je nach Art und Größe, rund 400 Kalorien und mit den weiteren Süßigkeiten oder Essen vom Buffet, ist man schnell über seinem Tagesbedarf angelangt. Wer in der Früh ausgewogen und gut frühstückt, kalorienbewusst auf die nächste Party geht und zum Beispiel zum grünen Salat statt zum Erdäpfelsalat mit Mayonnaise greift, kann nach der Feier ohne schlechtes Bauchgefühl ins Bett gehen.
Wer sich doch am nächsten Tag etwas schlapp fühlt, sollte gegen den Kater vitaminhaltige Fruchtsäfte trinken und saure oder salzige Lebensmittel essen. „Und im besten Fall kann man sich ja den Vorsatz nehmen, bei der nächsten Feierlichkeit mehr zu tanzen und weniger Alkohol zu trinken“, rät Dr. Peter Niedermoser. Denn lädierte Tanzbeine kann man auf angenehme Art behandeln: mit einem Fußbad und einer Massage.