Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten, der bereits in allen Bereichen spürbar ist und weiter zunehmen wird, die Diskussion um die Umsetzung einer elf Jahre alten EU-Richtlinie, die die Ärzte-Arbeitszeiten an jene der restlichen Bevölkerung zumindest annähert und zu deren Umsetzung mehr Ärzte benötigt werden. Dazu die ersten Auswirkungen der Gesundheitsreform: Die Bevölkerung macht sich Sorgen um ihre medizinische Versorgung. Seit September hat sich im Internet eine breite Bewegung formiert: Stoppt die Vertreibung der Ärztinnen und Ärzte aus Oberösterreich. Die Reichweiten der Facebook-Seite liegen im hohen fünfstelligen Bereich. Täglich wird dort über die Gründe und die Auswirkungen des Ärztemangels informiert: Von den Besetzungsproblemen vieler Hausarztstellen über die schlechten Arbeitsbedingungen in den Spitälern bis hin zu ganz konkreten Mängeln in der Qualität der medizinischen Versorgung. Die Facebook-Gemeinschaft ist sich einig: So kann es nicht weitergehen. Auch die Ärztinnen und Ärzte in Oberösterreich tun ihren Unmut und ihre Sorgen im Internet kund: Auf www.stopptdieaerztevertreibung.at berichten sie über ihre Erlebnisse, ihre Befürchtungen und Sorgen, die sie sich um die Gesundheitsversorgung in unserem Bundesland machen. Einige erklären, warum sie sich entschlossen haben, Oberösterreich zu verlassen und eine Stelle in Deutschland oder der Schweiz anzunehmen. Andere berichten von der täglichen Qual, die ihnen die Tatsache bereitet, dass sie – völlig überlastet – ihren Patienten die Geduld und Zuwendung, die über das Nötigste hinausgeht, vorenthalten müssen.
In einem Protestvideo auf Youtube drücken nun Ärztinnen und Ärzte aus Oberösterreichs Spitälern ihre Sorge um die Zukunft der medizinischen Versorgung im Bundesland aus und fordern die politischen Verantwortlichen auf, dem Ärztemangel entgegenzutreten und den Arbeitsplatz Oberösterreich für Ärzte wieder international wettbewerbsfähig zu gestalten.
Oberösterreichische Ärztevertreter äußerten sich besorgt über die zunehmende Abwanderung von Ärzten und zeigen die Gründe dafür auf. Die Details dazu finden Sie auf aekooe.at.