Voraussetzung für das Gelingen ist eine enge Kooperation aller beteiligten Fachgebiete. Neben der Vorbehandlung einer bestehenden Blutarmut kommt dabei der chirurgischen Technik enorme Bedeutung zu. Die chirurgisch tätigen Abteilungen des AKh Linz haben sich in den letzten 10 Jahren intensiv mit blutsparenden OP-Techniken auseinandergesetzt. Dazu zählt neben der Reduktion des Zugangstraumas auch das prä-, peri- und postoperative Management des Patienten.
Durch Herausfiltern kritisch kranker Patienten und präoperativer Optimierung mittels Nahrungsergänzung, Vitaminelektrolyte und Eisensubstitution werden Patienten in einen besseren operablen Zustand gebracht. Modernst ausgestattete Operationsanlagen mit modernster neuer Technik zum blutsparenden Operieren komplettieren aus technischer Sicht das Gesamtpaket im Management rund um den Patienten. Abgerundet wird dies durch ein ausgewogenes Schmerzmanagement.
Das Operieren ohne Fremdblut läuft in 3 Schritten ab:
VOR DER OPERATION: ANÄMIE RECHTZEITIG BEHANDELN
Abhängig von der Art des geplanten Eingriffs wird in der Anästhesieambulanz entschieden, ob beim Patienten eine Blutabnahme notwendig ist. Zeigt das Blutbild eine Blutarmut (Anämie), erhöht das im Regelfall die Wahrscheinlichkeit für den Einsatz von Blutkonserven. Im AKh Linz wird – möglicherweise gemeinsam mit dem Hausarzt – eine Blutarmut zum Beispiel durch die Einnahme von Eisenpräparaten über einige Wochen vor der geplanten Operation therapiert. Durch diese Therapie wird das Blutvolumen erhöht und so die optimale Voraussetzung für eine Operation ohne Fremdblut geschaffen.
Um den Patienten gut auf eine Operation ohne Fremdblut vorzubereiten, ist es daher wichtig, dass der Patient so früh als möglich, also einige Wochen vor dem geplanten Eingriff, in die Anästhesieambulanz kommt.
WÄHREND DER OPERATION: BLUTSPARENDE TECHNIKEN
Im AKh Linz haben sich die ChirurgInnen bei bestimmten Eingriffen auf blutsparende Operationstechniken spezialisiert. Es wird auf eine exakte Blutstillung geachtet und wenn notwendig, werden Medikamente verabreicht, die einem drohenden Blutverlust entgegen wirken. Während der Operation kann das eigene Blut zudem gesammelt, aufbereitet und großteils wieder zurückgegeben werden.
NACH DER OPERATION: GUTE BEOBACHTUNG
Nach der Operation wird der Patient für einige Stunden (intensivmedizinisch) im Aufwachraum und danach auf der Station weiterbetreut. Hier wird regelmäßig der aktuelle Gesundheitszustand beurteilt. Bei Bedarf erfolgt eine Blutabnahme und die Ermittlung des Hämoglobinwertes im Rahmen des Blutbildes. Beides – der aktueller Gesundheitszustand und der Hämoglobinwert – sind für die behandelnden ÄrztInnen entscheidend, ob eine Blutkonserve gegeben werden muss. Zudem werden mehrmalige, unnötige Blutabnahmen vermieden.
Österreichweit gesehen ist Oberösterreich bei der Implementierung von Patient Blood Management-Konzepten in den Krankenhäusern führend.