Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören

„Rauchen kann tödlich sein“ und „Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu“: Diese Sprüche auf Zigarettenpackungen gehören bald der Vergangenheit an, denn die Warnhinweise sollen noch deutlicher und mit Schockbildern versehen werden. MR Dr. Karl Waibel, Fachgruppenvertreter für Lungenkrankheiten der Ärztekammer für OÖ, begrüßt diese Änderung und gibt anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai Tipps, aufzuhören – oder gar nicht erst anzufangen.

2014 rauchten laut Statistik Austria 1,8 Millionen Österreicher und Österreicherinnen (beziehungsweise jede vierte Person ab 15 Jahren) täglich, Männer etwas häufiger als Frauen. Mehr als die Hälfte davon begann bis zum Alter von 17 Jahren zu rauchen. „Die Ärztinnen und Ärzte haben hier eine wichtige Funktion, nämlich aufzuklären, welche gravierenden Folgen Tabakkonsum haben kann“, sagt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ.

Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenerkrankungen und Krebs, insbesondere Lungenkrebs, Kehlkopf-, Mund- und Luftröhrenkrebs. Besonders gefährlich ist die chronische Lungenkrankheit COPD. Beschleunigte Hautalterung und Mundgeruch sind im Vergleich zum erhöhten Risiko von Herzinfarkt und Impotenz wohl das kleinere Übel.

Für Rauchstopp ist es nie zu spät

„Es ist unbestritten, dass Rauchen schädlich ist, aber es muss an die Bevölkerung gebracht werden, dass es nie zu spät ist, aufzuhören“, betont MR Dr. Karl Waibel. In einer einzigen Zigarette sind mehr als 3800 chemische Verbindungen, über 200 davon sind giftig und mindestens 40 Stoffe sind krebserregend. „Die Schockbilder schaffen wieder ein neues Bewusstsein und bringen das Thema wieder in Diskussion. Das ist eine gute Sache, denn vielleicht ist genau das der Anstoß, mit dem Rauchen aufzuhören, der einem gerade noch gefehlt hat.“

Der Mediziner hat einen wichtigen Rat, damit es mit dem Rauchstopp klappt: „Jeder ist für sich selbst verantwortlich und muss sich über seine Gesundheit bewusst sein. Es hilft nichts, das Rauchen nur zu vermindern – man muss wirklich davon überzeugt sein, aufhören zu wollen.“ Mit dem Rauchen aufzuhören ist also eine mentale Sache, die für einen selbst auch Sinn machen muss. Wenn Motivation und Überzeugung ausreichend da sind, kann der nächste Schritt folgen: die Umsetzung, in dem man keine Zigaretten mehr kauft und raucht. „Außerdem ist es nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Jede nicht gerauchte Zigarette ist besser als jede gerauchte“, sagt Dr. Waibel.

Schockbilder und Vorbildfunktion

Besser wäre es natürlich, wenn man gar nicht mit dem Aufhören kämpfen muss, weil man nie angefangen hat. Kinder und Jugendliche rauchen oft aufgrund der Gruppendynamik, um Stärke zu zeigen und um cool zu sein. Anstatt mit erhobenem Zeigefinder sollten Eltern dieses Thema behutsam angehen. „Die Eltern haben eine wichtige Vorbildfunktion für ihre Kinder, aber auch das hört irgendwann auf. Langfristig gesehen helfen bestimmt auch die Schockbilder, die die Jugendlichen daran erinnern, dass das, was sie gerade tun, nicht gesund ist“, sagt Dr. Waibel.

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