Mini-Jetlag nach Zeitumstellung

Am 31. März 2019 werden die Uhren wieder eine Stunde nach vorne gestellt. Die Umstellung auf Sommerzeit raubt uns somit eine Stunde Schlaf – von einem Tag auf den anderen ist es morgens länger dunkel und abends länger hell – und genau das wirkt wie ein Mini-Jetlag auf unseren Körper.

Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit oder auch Müdigkeit sind daher oft die Folge“, weiß Neurologe und Schlafmediziner Primar Dr. Christoph Röper, LL.M., Leiter des Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation am Kepler Universitätsklinikum und Co-Referent für Altersmedizin. „Gerade in den ersten Tagen nach der Zeitumstellung soll man zum Beispiel beim Autofahren, im Straßenverkehr und beim Bedienen schwerer Maschinen besonders gut aufpassen.

Auslöser des Jetlags

Helligkeit und Dunkelheit spielen eine entscheidende Rolle im Schlafrhythmus. Wie hell oder dunkel es ist, beeinflusst unser Nervensystem und das bestimmt wie wach oder eben auch müde wir uns fühlen. Durch die Umstellung kommt die lichtabhängige Steuerung der Hormone durcheinander, das führt zu einer geänderten Produktion von Stresshormonen, die dann eine latent depressive Stimmung bewirken kann.

Wie jeder Einzelne die Umstellung verarbeitet, ist individuell: manche brauchen wenige Tage, andere gewöhnen sich erst nach einem Monat an die neue Zeit. Grundsätzlich hatte bereits mehr als jeder Fünfte hierzulande schon einmal körperliche oder psychische Probleme durch den Uhrzeit-Wechsel.

Man kann aber dem Mini-Jetlag entgegen wirken: „Wer an den Tagen davor besonders früh aufsteht löst durch das Tageslicht aus, dass Glückshormone frei gesetzt werden – und man umgeht so auch die Schlaflosigkeit am Abend,“ rät Primar Dr. Röper. Wer dennoch abends nicht einschlafen kann, der sollte auch darauf achten keine schweren Mahlzeiten zu sich zu nehmen oder Lichtquellen mit hohem Blaulichtanteil (etwa Handy und Fernseher) zu meiden. Ein Spaziergang an der frischen Luft fördert das „Muntersein“ tagsüber besser als ein Mittagsschlaf, denn der verlängert die Anpassungsphase.

Viele Zeitumstellungen stehen uns aber nicht mehr bevor, denn die EU hat bereits über das Ende der Zeitumstellung abgestimmt. Kommt in Österreich tatsächlich ganzjährig die Sommerzeit stellen wir im März 2021 das letzte Mal die Uhren um.

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