Rund jedes zehnte dreijährige Kind hat eine Sprachstörung. Solche Störungen können später gravierende Folgen haben: Etwa die Hälfte der Kinder, die im Kindergartenalter darunter leidet, entwickelt in der Schule eine Lesestörung bzw. Auffälligkeiten in der Entwicklung, z.B. soziale Ängste.
Umso wichtiger ist Früherkennung. Damit befasste sich im Rahmen eines fünfjährigen Forschungsprogramms das Institut für Sinnes- und Sprachneurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz, das eng mit der Fachgruppe der Kinderärzte der Ärztekammer zusammenarbeitete. In der letzten Projektphase wurden mehr als 4.000 zweijährige Kinder hinsichtlich ihrer Sprachentwicklung gescreent. Bei Auffälligkeiten erhielten die Eltern eine Beratung, weiters wurde ihnen eine Elterntrainingsgruppe angeboten. Sind Mütter und Väter geschult, können sie ihr Kind beim spielerischen Erlernen der Sprache fördern. Diese Maßnahme reicht normalerweise aus. Liegen zusätzliche Sprachprobleme vor, sind eine umfangreichere Abklärung und weitere Fördermaßnahmen beim Kind nötig.