Beim Intervall-Fasten wird beim Essen stunden- bzw. auch tageweise Pausen eingelegt. Bei der Untersuchung wurde abwechselnd einen Tag gar nichts, dafür am nächsten Tag uneingeschränkt gegessen. Dazu wurden 60 gesunde Menschen in zwei Gruppen unterteilt. Die eine praktizierte über vier Wochen das intermittierende Fasten, die zweite behielt den aktuellen Lebensstil bei. Ergänzt wurde die Studie um weitere 30 Probanden, die bereits seit mehr als sechs Monaten Alternate Day Fasting betrieben haben. Die Ergebnisse brachten einen Blick auf die Langzeitfolgen von Intervall-Fasten. Das Ziel der Forscher war, die Effekte des intermittierenden Fastens sowohl auf das Körpergewicht als auch auf molekulare Mechanismen bei gesunden Probanden zu untersuchen. Die strenge Einhaltung der Fastentage wurde durch eine kontinuierliche Glukosemessung genau überwacht. Die Ergebnisse der Studie zeigen laut der Uni Graz ein klares Bild: Bereits innerhalb von vier Wochen haben die Studienteilnehmer im Schnitt rund 3,5 Kilogramm Körpergewicht reduziert, wobei das mittlere Ausgangsgewicht bei 76 Kilogramm lag. Außerdem wurde ein Anstieg der Ketonkörper verzeichnet. Diese entstehen als Nebenprodukt der Fettverbrennung bei Kohlehydratmangel. Es wird vermutet, dass diese Ketonkörper vor Alterung schützen.
Des Weiteren zeigte sich in der fastenden Kohorte eine Reduktion von spezifischen Aminosäurespiegeln, des Cholesterols, des systolischen Blutdruckes, des Bauchfettes oder auch der Entzündungsparameter – alles Effekte, die mit positiven Gesundheitsfolgen assoziiert sind. Außerdem stellten die Forscher bei den Fastenden eine milde Reduktion des Schilddrüsenhormons T3 bei gleichzeitiger Erhöhung des Thyreoidea-stimulierenden Hormons TSH fest – ein Status, der bereits in zahlreichen Studien mit Langlebigkeit in Verbindung gebracht worden ist. Das intermittierende Fasten ist ein sehr einfaches, aber äußerst wirksames diätetisches Prinzip. Aufbauend auf die aktuellen Ergebnisse beginnt im Herbst die Interfast-2-Studie, bei der intermittierendes Fasten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ II, die bereits eine Insulintherapie benötigen, untersucht werden soll.