Illegale Drogen am Arbeitsplatz: handeln statt wegschauen!

Der riskante bzw. abhängige Konsum von Alkohol, Nikotin, Medikamenten oder illegalen Substanzen führt zu mehr Fehlzeiten und häufigeren Krankenständen. Auch substanzungebundene Süchte bringen soziale oder gesundheitliche Belastungen mit sich, die über kurz oder lang zur Beeinträchtigung der Arbeitsleistung und zur Vernachlässigung von Arbeitspflichten führen. Die Broschüre "handeln statt wegschauen – Suchtprävention und Frühintervention in der Arbeitswelt" informiert über unterschiedlichste Präventionsprogramme.

Ist ein generelles Alkoholverbot im Betrieb zulässig? Kann der Konsum von Alkohol und illegalen Substanzen ein Entlassungsgrund sein? Wie soll sich ein Vorgesetzter gegenüber einem betrunkenen Arbeitnehmer  verhalten? Solche und ähnliche Fragen beantwortet die neue Broschüre „handeln statt wegschauen – Suchtprävention und Frühintervention in der Arbeitswelt“. 5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind alkoholabhängig, weitere 12 Prozent konsumieren Alkohol in gesundheitsschädigendem Ausmaß, (noch) ohne abhängig zu sein. Bei rund 600.000 unselbstständig Erwerbstätigen in Oberösterreich sind das zwischen 30.000 und 72.000 Personen. Insgesamt gibt es in Oberösterreich rund 80.000 Unternehmen; davon sind rund 36.000 Arbeitgeber-Betriebe, die zumindest einen Mitarbeiter beschäftigen. Etwa jeder fünfte Erwachsene hat zumindest einmal im Leben eine illegale Substanz konsumiert. Daraus ergibt sich automatisch, dass auch zahlreiche Unternehmen mit einem problematischen Alkohol- und Drogenkonsum von Mitarbeitern/innen konfrontiert sind.

Information statt Unsicherheit und Ignorieren

Die neue Broschüre „handeln statt wegschauen“, die das Institut Suchtprävention gemeinsam mit der Wirtschaftskammer OÖ, der  Arbeiterkammer OÖ und der OÖ Gebietskrankenkasse produziert hat, bietet einen Überblick über die Möglichkeiten und Anwendungsbereiche von zeitgemäßer betrieblicher Suchtprävention. Sie basiert auf einem modernen Präventionsansatz, der neben Früherkennung und Frühintervention auch Elemente der Gesundheitsförderung, Personalführung und Organisationsentwicklung enthält. Die Broschüre soll überdies helfen, Rechtsunsicherheiten zu beseitigen und zur Sensibilisierung des Themas betriebliche Suchtprävention beitragen. Diese umfasst ein breites Feld, von Maßnahmen der Gesundheitsförderung, um die Gesundheit von Mitarbeitern zu stärken, bis zur direkten Intervention bei Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund ihres Suchtmittelkonsums oder suchtbedingten Verhaltens auffällig geworden sind.

Neben Firmenleitungen, leitenden Mitarbeitern sind auch Betriebsräte, Arbeitsmediziner und Sicherheitsvertrauenspersonen angesprochen – also auch Personen, die von außen das Thema in den Betrieb tragen können. Denn gerade das Thema „Konsum von Alkohol und illegalen Drogen in der Arbeitswelt“ ist immer noch tabuisiert und emotionsgeladen. Der praktizierte Umgang reicht von Überreaktion bis Untätigkeit aufgrund von Hilflosigkeit und ist geprägt von Fehlinformationen, Mythen, gut gemeinten Ratschlägen und falsch verstandener Hilfe.

Bestellinfos: Die Broschüre „handeln statt wegschauen“ ist am Institut Suchtprävention in Linz bei Bestllung bis 5 Stück kostenlos erhältlich, das Porto muss selbst übernommen werden. Ab 6 Stück kostet die Broschüre € 5/Stück plus Porto.

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