In Hitzenächten schlafen wir schlechter. Das ist Fakt, denn die beste Temperatur im Schlafzimmer liegt bei 16 bis 18 Grad - ist also relativ kühl. Höhere Temperaturen beeinflussen den Tiefschlaf und lassen uns öfter aufwachen. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen sorgen außerdem für unschöne Schweißflecken im Bett. Mit luftigen Textilien aber lässt sich das Schlaflager auch ohne Klimaanlage gut dem Sommer anpassen.
Schlafen in Baumwolle und Leinen
Bei der Bettwäsche sind leichte Stoffe, die die Feuchtigkeit gut heraustransportieren, geeignet. Je leichter der Stoff, desto besser. Böhle empfiehlt Baumwolle oder Leinen: Baumwolle hat eine gute Feuchtigkeitsaufnahme und Leinen sogar eine kühlende Wirkung für die Haut, deshalb wird es in den Tropen so viel getragen. Bei den Baumwollgeweben seien Perkal oder Batist besonders luftdurchlässig. Empfehlenswert sind auch Bezüge aus Seersucker, einem leicht welligen Gewebe, das leicht und bügelfrei ist. Nicht geeignet für Sommernächte seien dagegen schwere Bettbezüge aus Biber, Jersey, Flanell und Mikrofaser. Auch Satin sei dichter als andere Gewebe.
Auspacken und fühlen
Wie bei Baumwolle gebe es aber auch bei Seersucker Unterschiede. Die günstige Seersucker-Variante ist nicht so anschmiegsam, weil dort die Wellenform auf chemischem Weg erzeugt wird. Mit jeder Wäsche werde die Wellenform dann schwächer. Bei guten Qualitäten entstehe sie dagegen automatisch beim Webvorgang. Im Zweifel sollten Kunden den Verkäufer bitten, die Packung zu öffnen. Für das frische Gefühl sollten Betttextilien im Sommer auch öfter gewaschen werden. Normalerweise sollte man Bettwäsche alle zwei Wochen wechseln, aber wenn man stark schwitzt, dann lieber wöchentlich. Gewaschen werden sollte bei mindestens 40 Grad.
Nur unter dem Bettbezug schlafen?
Je heißer es wird, desto dünner wünschen sich viele auch ihre Decke. Mancher schläft im Sommer sogar mit dem blanken Bettbezug oder ganz ohne. Experten raten aber zu einer leichten Sommerbettdecke - das ist besser als nur der Bettbezug, denn morgens kann es darunter auch im Sommer mal kalt werden. Außerdem wird Feuchtigkeit von der Decke aufgenommen: Eine Kamelhaar-Füllung kann zum Beispiel ein Drittel seines eigenen Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass es sich feucht anfühlt.
Leichte Versionen von Bettdecken
Fast alle Deckenarten gibt es auch in Leichtversionen. Zum Beispiel wäre eine Daunendecke mit 140 Gramm Füllgewicht ideal. Die sind meist ganz klein gesteppt, so dass sich in jedem Karo gerade mal ein Gramm Daunen befindet. Aber auch Leichtdecken mit Füllungen aus Kamelhaar, Kaschmir oder Leinen sind empfehlenswert. Für Allergiker kommt zum Beispiel Wildseide infrage. Grundsätzlich gilt: Die Kombination aus der richtigen Bettwäsche und einer Sommerdecke macht es aus. Umgekehrt heißt das aber auch: Wenn man Biberbettwäsche drauf hat, nützt auch eine Sommerdecke nichts.