Das sind die Trends beim Wellness-Urlaub

Waldbaden, Digital Detox, Slow Jogging: Wellness ist vielfältig geworden und soll heute über den Urlaub hinaus wirken. Es geht um ganzheitliche Selbstoptimierung.

Bei Wellness-Urlaub denken viele immer noch an Sauna und Massagen. Doch es hat sich viel getan. Heute geht es den Experten aus der Branche zufolge vermehrt darum, in der Natur zu entschleunigen und Auszeiten zu nehmen, die langfristig positiv wirken. Die wichtigsten Trends:

   1. Aromaöl und Beauty-Salon reichen nicht

Es gab eine Zeit, in der Urlauber zur Verschnaufpause in einen Hotelkeller hinabgestiegen sind und sich ein paar Streicheleinheiten mit Aromaöl geholt haben. Vielleicht gab es noch eine Sauna und irgendwo einen Beauty-Salon. Das hat sich gründlich geändert. Heute bedienen üppige Badelandschaften und große Spas etlicher Hotels ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Kurztrips nur für Frauen ("Ladies only") gehörten ebenfalls zum Angebot. Auch außerhalb von Hotels und Day Spas wird das Thema Wellness groß geschrieben. Vom Kreuzfahrtschiff bis zum Familienferienparks - Wellness gehört zum Urlaub häufig einfach dazu.

   2. Wellness als ganzheitlicher Lifestyle

Wellness war immer schon ein diffuser Begriff, hinter dem sich allerlei Kurioses bis Merkwürdiges versammelt. Manche entspannen heute bei Massagen mit CBD-Öl aus Hanf, lassen sich Vitamincocktails spritzen und optimieren ihren Körper mithilfe eines Personal Coaches und allerlei Geräten. Stärker nachgefragt werden auch Angebote, die über die Auszeit selbst hinausgehen, etwa Yoga. Das kann man prinzipiell an jedem Urlaubsort in den Tagesablauf einbauen.

   3. Alle zieht es in die Natur

Ob Wandern, Waldbaden, Yoga, Tai Chi oder Bouldern: Experten beobachten eine Hinwendung zur Natur. Wald und Wiese werden zur Kulisse für Gymnastik oder Meditation. Sogar massiert wird gerne im Freien. Und die Grenzen zwischen Wellness und Sport verwischen.Einige Veranstalter bieten nun auch sogenannte Bootcamps an. Ziel des Angebots ist die Verbesserung der Fitness etwa durch Yoga, Massagen und Ernährungsberatung. Die Nachfrage nach dem guten, alten Fitnessraum mit Laufband und Gewichten geht zurück.

   4. Mehr Natur im Spa

Für die Erholung im Urlaub kommt es auf Sonne und Natur an. Darauf hat die Hotellerie reagiert. In Bayern, Österreich und vor allem Südtirol werden die Spa-Bereiche innen gerne mit Moos, Pflanzen und Bäumchen belebt und mit Blick und Austritt ins Grüne gebaut. Außen bestimmen Holz und Stein - möglichst aus der Region - die Optik. Ausstattungsmerkmale wie Onsen (heiße Quellen), Naturschwimmteich und Waldnähe werden hervorgehoben. Für die Hautpflege steht meist eine Naturkosmetiklinie zur Verfügung.

   5. Heilmittel kommen aus der Region

Auch die Behandlungen selbst folgen dem Naturtrend. Regionaltypische Anwendungen sollen die Selbstheilungskräfte stärken. Regionale Produkte sind bereits ein großer kulinarischer Trend. Im Ultental in Südtirol profitiert man über das Lanolin im kuscheligen Schafwollbad von den naturreinen Alpenkräutern, die die Schafe gefressen haben. Im griechischen Chalkidiki fußen Rituale mit Olivenöl, Salz, Heilkräutern sowie Joghurt und Honig auf altgriechischen Heilmethoden. In Nordirland wird unter dem Namen Seahaven Therapy eine uralte Badekultur mit Algen wiederbelebt. Die klassischen Kurorte machen verstärkt mit.  Traditionelle, ortsgebundene Heilmittel wie Moor, Thermalwasser und Heilklima buhlen um die immer anspruchsvolleren Wellnesskunden. In der Limes-Therme Bad Gögging zum Beispiel schwitzen Gäste im Moorbad oder genehmigen sich ein Hopfenbad - plus Bier.

   6. Die Seele streicheln

Mental den Körper bei der Heilung unterstützen: Diesen Ansatz verfolgen die modernen Ausprägungen der traditionellen Chinesischen Medizin und des Ayurveda. Für die Wellness ist er wichtiger geworden. Ärzte und Therapeuten führen ausführliche Gespräche mit den Gästen über deren Lebensführung und Ernährung. Sie behandeln individuell statt mit standardisierten Programmen. Bei diesem Trend geht es darum, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

   7. Immer schön langsam

Die kurze Erholungspause am Wochenende wird heute genauso zum bewussten Entschleunigen genutzt wie der längere Urlaub - zum Beispiel beim Waldbaden, bei Digital Detox, dem freiwilligem Verzicht auf Smartphone und Tablet, und sogar beim Fasten. Im Yoga geht der Trend zum ruhigeren Yin-Yoga, bei dem man in Positionen länger passiv dehnt statt durch einen kraftvollen Sonnengruß in Schwung zu kommen. In der Fitness verspricht Slow Jogging gesundes, gewichtsminderndes Genusslaufen.

 

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