„Das Ei wird wieder salonfähig“

Süßigkeiten, Eier, Schinken und Alkohol sind unter anderem an den Feiertagen besonders verlockend, doch man kann auch zu Ostern auf seine Gesundheit achten. Wir haben im Hinblick auf die Osterfeiertage einen genauen Blick auf unsere täglichen Nahrungsmittel geworfen. Dr. med. univ. Angelika Reitböck hat für ein ausgewogenes Menü ein paar Rezepte und Tipps parat.

Dr. med. univ. Angelika Reitböck, Ärztin für Allgemeinmedizin, ist Referentin für Vorsorge- und Gesundheitsmanagement der Ärztekammer für OÖ und weiß, wie man auch zu Ostern auf seine Gesundheit achten kann und ein ausgewogenes, nahrhaftes, aber auch gesundes Menü zubereitet: „Als Vorspeise empfehle ich Blattsalat mit Ziegenkäse oder alternativ mit Spargel oder Eierschwammerln empfehlen. Aber auch eine Bärlauch-, Kresse- oder Champignonsuppe mit frischen Kräutern kann anstatt mit Schlagobers mit Crème légère zu einer leichten Vorspeise werden.“ Die Medizinerin verrät ebenso ihre Tipps für die Hauptspeise, wie zum Beispiel einen Lammbraten, den man mit Kräutern wie Thymian oder Rosmarin und etwas Olivenöl würzen  kann, als Beilage eignen sich gedünstetes Frühlingsgemüse und Erdäpfel. Mit einem Fisch (Lachs oder Forelle) mit wahlweise Fenchelgemüse, Wurzelgemüse, Spinat und Mangold, serviert mit einer leichten Joghurt-Senfsoße, ernährt man sich gesund und achtet dabei zugleich auf die Figur. Bei der Nachspeise schlägt Reitböck eine „Topfencremevariation mit Beeren“ vor, aber „wenn es unbedingt Schokolade sein soll, ist auch mal ein Schokokuchen erlaubt“.

Renaissance des Frühstückseis

Bei so einem ausgewogenen Festessen bleibt eigentlich kein Platz mehr für die traditionellen Ostereier, die laut neuesten Erkenntnissen nicht mehr die Gesundheitsfeinde Nummer Eins sind: „Wie die neuesten Studien aus den USA berichten, haben die gesättigten Fettsäuren nunmehr das Cholesterin als unseren Hauptfeind abgelöst. Deshalb erleben auch gerade Eier wieder eine Renaissance – sie sind nämlich komplett frei von gesättigten Fettsäuren und versorgen uns mit einer Fülle von Vitaminen. Zudem enthalten sie Selen, Eisen und hochwertigstes Eiweiß. Mit einem Ei ist zum Beispiel ein Drittel der Tagesdosis von Vitamin D abgedeckt!“ Zur Osterzeit ist gegen einen kurzzeitigen Verzehr von 3 bis 4 Eiern täglich nichts einzuwenden und auch sonst ist „das tägliche Frühstücksei wieder salonfähig und unbedenklich geworden“.

Verdauungssystem langsam an Ende der Fastenzeit gewöhnen

Aber Achtung, denn über das Ende der Fastenzeit freut sich nicht jeder. Der Verzicht auf Süßigkeiten, Alkohol, Fleisch oder Eier ist natürlich für den Körper eine Umstellung gewesen, weshalb Dr. Angelika Reitböck rät: „Ein zu rascher Wiedereinstieg auf üppigere Mahlzeiten kann massive Probleme bereiten. Unser Verdauungssystem und der Körper sind darauf nicht eingestellt und rebellieren dann unter Umständen mit heftigen Reaktionen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Unwohlsein bis hin zum Kreislaufkollaps.“ Dem Körper soll also nach dieser Phase karger Nahrungszufuhr eine Umstellungsphase vom zumindest ein paar Tagen gegönnt werden, in denen die üblichen fett- und zuckerreichen Nahrungsmittel schrittweise und mit Bedacht zugeführt werden. Man kann aber selbst auch etwas nachhelfen: „Unterstützend wirkt sich in der Zeit des Fastenbrechens noch die Zufuhr von mindestens 1 bis 2 Litern Tee oder Wasser pro Tag aus. Dies wirkt entschlackend und kurbelt den Stoffwechsel an.“    

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