Früher waren es schlechte Gene, heute sind die Bakterien im Darm verantwortlich für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit.
Eine schlechte Verdauung galt schon in der Antike als Ursache für viele Erkrankungen. Denn ein kranker Darm kann viele wichtige Nährstoffe, wie Vitamine und Spurenelemente, nicht mehr aufnehmen.
Dreh und Angelpunkt: Darmflora
Das bakterielle Ökosystem des Darms verhindert, dass sich Krankheitserreger im Darm ausbreiten können und Infektionen hervorrufen. Zudem wirkt es regulierend auf das Immunsystem und ist für die Vitamin K-Produktion verantwortlich. Die Darmflora regt auch die Bewegungen des Darms (Peristaltik) an und schützt vor giftigen Substanzen (Toxinen).
Die Basis bilden dabei die vielen Bakterien und anderen Mikroorganismen, die im Darm leben. Zu 99 Prozent sind das Bakterien aus 4 bakteriellen Stämmen: Firmicutes, Bacteroidetes, Proteobacteria und Actinobacteria.
Stress, falsche Ernährung & Krankheiten
Stress, falsche Ernährung oder auch Krankheiten bringen die Darmflora durcheinander: etwa wenn man Antibiotika nehmen muss oder schlechte Ernährungsgewohnheiten hat, die manchen Bakterien helfen sich explosionsartig zu vermehren. Auch Stress oder psychische Belastunen wirken sich auf das Darmgleichgewicht negativ aus.
Erkrankungen des Darms
Die häufigesten vom Darm ausgehenden Krankheiten sind das Reizdarmsyndrom, sowie chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Daneben gibt es auch oftmals bakterielle, virale oder parasitäre Durchfälle. Hinzukommen häufige Fälle von Gluten-Empfindlichkeit sowie Lactose- oder Fruktoseintoleranzen. Auch Tumore im Magen oder Dünn- und Dickdarm gehen vom Darm aus.
So stärken Sie Ihren Darm
Jede Person kann selbst viel dazu beitragen, eine gesunde Darmflora zu unterstützen bzw. aufzubauen. Viele Lebensmittel – allen voran probiotisches Joghurt – tragen zu einer gesunden Darmflora bei. Medikamente wie Antibiotika schaden hingegen der Darmflora. Allerdings muss der negative Effekt dieser Medikamente auf die Darmflora mangels therapeutischer Alternativen in vielen Fällen in Kauf genommen werden. Die Wiederherstellung einer gestörten bzw. der Erhalt einer gesunden Darmflora – z.B. nach einer Antibiotikatherapie – gelingt durch konsequente Einhaltung einer ballaststoffreichen, fett- und zuckerarmen Ernährung bis ins hohe Alter.