Cholesterinsenker können Knochenschwund-Risiko erhöhen

Cholesterinsenker (Statine) können Herz-Kreislauferkrankungen verhindern und werden teils vorbeugend verabreicht. Sie beeinflussen aber auch das Risiko für Knochenschwund (Osteoporose), wie Forscher kürzlich herausgefunden haben.

Die Gesundheitsdaten von knapp acht Millionen Österreichern, die 2006 und 2007 ein Krankenhaus oder einen niedergelassenen Arzt aufgesucht haben, oder ein Rezept bei einer Apotheke einlösten wurden dahingehend untersucht – das sind mehr als 97 Prozent der Gesamtbevölkerung. 353.502 Personen, die mindestens ein Jahr lang regelmäßig Statine eingenommen haben, konnten dabei identifiziert werden. Anschließend verglichen die Forscher, wie viele von den Statin-Konsumenten und den anderen Patienten an Osteoporose litten.

In den Gruppen mit niedriger Dosierung gab es weniger Osteoporose-Fälle als zu erwarten wären. Während Cholesterin-Senker demnach bis zu einer täglichen Dosis von zehn Milligramm das Risiko für Knochenschwund verringerten, trat bei über 20 Milligramm das Gegenteil ein: Es gab mehr Osteoporose-Fälle als in der Kontrollgruppe und je mehr davon täglich eingenommen wurde, umso stärker war der Effekt.

Der Wirkmechanismus für diesen unerwünschten Nebeneffekt ist laut Forschern vermutlich folgender: Statine hemmen die Herstellung von Cholesterin in der Leber und senken in Folge ihre Menge im Blut, was das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verringert. Cholesterin ist aber nicht nur schädlich, sondern auch ein wichtiger Grundbaustein für die Produktion von Sexualhormonen wie Östradiol und Testosteron. Ist deren Konzentration im Körper niedrig, steigt wiederum die Gefahr an Knochenschwund zu erkranken. Vor allem Hochrisikopatienten für Osteoporose, die eine Statin-Therapie erhalten, sollten daher regelmäßig ihren Knochenstoffwechsel kontrollieren lassen, so das Fazit der Forscher.

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