Welt-Diabetes-Tag: Machen Sie einen Check!

Rund 600.000 Österreicherinnen und Österreicher sind an Diabetes erkrankt. Die Früherkennung spielt eine große Rolle, denn wer einmal Diabetes hat, muss mit Einschränkungen und Gesundheitsrisiken leben. Wichtig sind vor allem Bewegung und Ernährung, um Diabetes gar keine Chance zu geben.

Es gibt zwei relevante Diabetes-Typen: Typ 1 ist eine Autoimmun-Erkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse kein oder nicht ausreichend Insulin produziert. Aber die häufigste Variante ist der Typ 2. Bei diesem haben Personen einen dauerhaft erhöhten Zuckerpegel, der in der Folge zu schadhaften Gefäßen und Organen führen kann. Dr. Johannes Föchterle, Internist und Fachgruppenobmann für Innere Medizin in der Ärztekammer für Oberösterreich: „Darüber hinaus sind weitere Auswirkungen bei Diabetes zu erwarten, wie etwa Augenerkrankungen, Durchblutungsstörungen der Beine, Schlaganfall, Hypertonie und schlecht heilende Wunden.“

Welt-Diabetes-Tag

Daher sollte man – auch vor dem Hintergrund des Welt-Diabetes-Tages am 14. November – alles daran setzen, erst gar nicht an Diabetes zu erkranken. Am besten vermeidet man eine Typ-2-Erkrankung durch Bewegung und Ernährung. Denn Übergewicht spielt dieser Diabetes-Form in die Karten. „Das Gefährliche an Diabetes ist, dass die Betroffenen viele Jahre nichts von ihrer Erkrankung bemerken. Man spricht hier von einem asymptomatischen Verlauf“, sagt Föchterle. Häufige Symptome wie Müdigkeit, verstärktes Durstgefühl, Konzentrationsschwäche, Juckreiz oder trockene Haut sind unspezifisch und werden auch selten in Zusammenhang mit Diabetes gebracht. Im Idealfall sollte man eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung machen und vor allem Übergewichtige ab dem 30. Lebensjahr sollten zum Hausarzt bzw. zur Hausärztin oder zum Facharzt bzw. zur Fachärztin für Innere Medizin gehen, um sich speziell auf Diabetes untersuchen zu lassen.

Diabetes bei Kindern und Jugendlichen

Aber auch bei Kindern und Jugendlichen steigen die Fälle von Typ-2-Erkrankungen. Sehr deutlich zeigt sich hier der Zusammenhang von Bewegungsmangel, Übergewicht und Diabetes. Pandemie-bedingt waren die Kinder und Jugendlichen in den vergangenen Monaten häufiger zu Hause und verbrachten die Zeit öfter vor dem Fernseher, Computer oder vor der Spielkonsole als sonst. Gleichzeitig fielen aber der Weg zur Schule sowie auch der regelmäßige Sportunterricht im Lockdown aus. Dieser Umstand hat sich auf deren Gewicht ausgewirkt. Eine Studie des Adipositas-Betreuungsprogramms „Enorm in Form“ der Österreichischen Gesundheitskasse zeigt einen Anstieg von Prä-Diabetes (eine Vorstufe der Erkrankung) bei Kindern zwischen 6 und 14 Jahren. Die Blutzuckerwerte und der Insulinspiegel sind höher bei diesen Kindern als bei den Teilnehmern der Studie aus den Jahren davor. Wenn hier nichts unternommen wird, könnten die Diabetes-Typ-2-Fälle künftig noch stärker ausfallen.

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