Alzheimer: Früherkennung mildert Krankheitsverlauf

Morbus Alzheimer ist keine klassische Alterserscheinung, sondern eine neurodegenerative Krankheit, die durch zunehmende Demenz gekennzeichnet ist. Eine Früherkennung ist wichtig, denn sie kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Demenzform. Daher soll jedes Jahr, am 21. September, der Welt-Alzheimertag an diese Krankheit erinnern und wachrütteln. Insbesondere deshalb, weil mit der Früherkennung der Krankheitsausbruch deutlich abgebremst werden kann; schon zehn bis 20 Jahre vor dem Auftreten offensichtlicher klinischer Symptome lagern sich Plaques im Gehirn ab. Und bis zu 40 Prozent der Fälle könnten durch ein Vermeiden der identifizierten Risikofaktoren verhindert werden (laut Medizinischer Universität Wien). Bei Alzheimer sind in der Regel zunächst die Synapsen betroffen. Durch neuropathologische Veränderungen kommt es im Gehirn zu fortschreitendem Verlust von Neuronen und deren Verbindungen. Im Laufe der Erkrankung sterben ganze Nervenzellen ab. Das führt zu einem fortschreitenden Abbau der geistigen Fähigkeiten. Denn sind die Nervenzellen einmal verloren gegangen, können sie nicht mehr nachgebildet werden. Vor allem sind jene Regionen im Gehirn betroffen, die für Gedächtnis, Denken, Sprache und Orientierung zuständig sind: die Großhirnrinde und der Hippocampus. „Die Patientinnen und Patienten leiden unter Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachproblemen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens sowie Veränderungen der Persönlichkeit“, erklärt Dr. Dietmar Schafelner, Fachgruppenvertreter für Neurologie in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Früh auf Symptome achten & Risikofaktoren vermeiden

Merkmale einer möglichen beginnenden Erkrankung an Morbus Alzheimer können häufige Erinnerungslücken, Probleme bei gewohnten Abläufen, Sprachstörungen, Orientierungslosigkeit, zeitliche Verwirrung, Beeinträchtigung der Urteilsfähigkeit, falsch abgelegte Gegenstände oder auch Verhaltensänderungen sein. Der Experte rät, bei den ersten Warnsignalen unbedingt einen Neurologen aufzusuchen: „Eine frühe Diagnosestellung ist wichtig, da bei frühzeitigem Behandlungsbeginn die Leistungsfähigkeit länger erhalten werden kann. Denn nach wie vor ist Morbus Alzheimer eine unheilbare Krankheit. Zwar gibt es keine wirksame Therapie, um das Fortschreiten der Erkrankung vollkommen zu stoppen. Dennoch können Medikamente und begleitende psychotherapeutische Maßnahmen den Verlauf der Erkrankung verlangsamen und die Symptome mildern.“ Risikofaktoren – insgesamt sind 12 davon identifiziert – wie Bluthochdruck, übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen und Diabetes sowie Übergewicht oder auch chronischer Stress können die Erkrankung zusätzlich begünstigen.

Vorbeugen mit Bewegung und geistiger Fitness

Studien belegen, dass man Morbus Alzheimer vorbeugen kann. Dazu zählen vor allem regelmäßige Bewegung, geistige Fitness durch Denksport und Rätselaufgaben, lesen sowie gesunde Ernährung (besonders Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl, Vollkornbrot – insbesondere mediterrane Küche) und ein geselliges Leben können bei der Vorbeugung helfen.

 

Fotocredit (c) adobe stock / Robert Kneschke

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