Sicher durch die Schwangerschaft mit „Null Promille“

Wenn werdende Mütter in der Schwangerschaft zu Alkohol greifen, kann das – selbst bei geringen Mengen – schwere Folgen haben. Dem Zufall sollte man nicht die Tür öffnen und daher auf Nummer sicher gehen: Denn Alkohol ist immer ein Risiko für das Baby.

Gleich zu Beginn werden die Weichen gestellt: Wenn eine Frau schwanger wird, gilt ab dem Zeitpunkt des Ausbleibens der Regel bis etwa vier Wochen danach, das „Alles-oder-Nichts“-Gesetz: Entweder der Embryo übersteht einen Alkoholkonsum der Mutter oder nicht, entweder es entsteht Leben oder es kommt zu einer frühen Fehlgeburt.

Auch nach dieser embryonalen Phase ist mit Alkohol nicht zu spaßen: „Kein Alkohol während der gesamten Schwangerschaft“, betonen daher Univ.-Prof. Prim. Dr. Lukas Hefler, Fachgruppenvertreter-Stv. der Ärztekammer für OÖ und PD Dr. Richard Mayer, OA an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz. Denn Mutter und das Ungeborene sind eng miteinander verbunden. Diese Bindung ist ein Geschenk, sie ist aber auch Verantwortung. Denn alles, was die Mutter zu sich nimmt, gibt sie an das werdende Kind weiter. So auch Alkohol, der in den Blutkreislauf des Kindes eindringt. Nicht nur das. Der Alkohol bleibt im Körper des Fetus viel länger bestehen, da der noch nicht voll entwickelte Körper Alkohol nur langsam arbeiten kann. Zudem wirken sich für die zarten Geschöpfe schon minimale Mengen viel stärker aus als für Erwachsene.

Die schlimmste Folge: FAS

Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist die schlimmste Auswirkung bei Alkohol in der Schwangerschaft. Eindeutig geklärt ist noch nicht, welcher Wert an Alkohol erreicht sein muss, um FAS auszulösen. Es gilt aber die Annahme, dass bereits ein Alkoholkonsum von 30 g Alkohol pro Tag (enthalten in etwa 0,8 Litern Bier oder drei Achteln Wein) für einen milden FAS reicht. Daher: Besser den Alkohol ganz weglassen. Alkohol kann im Körper des werdenden Kindes nicht nur toxisch wirken sondern auch als Suchtmittel. So beeinflusst der frühe Kontakt mit Alkohol beim Kind Neurotransmitter und Endorphine, die – nicht selten – ein postnatales Suchtrisiko erhöhen können.

Null Promille auch während der Stillzeit

„Nach Beendigung der Schwangerschaft – also während der Stillzeit – sollte man ebenfalls auf Alkohol verzichten. Denn dieser würde bei der stillenden Mutter über das Blut in die Muttermilch wandern und von dort zum Baby – und zwar in gleicher Konzentration“, sagt OÄ Dr. Gudrun Böhm vom KH der Barmherzigen Brüder. Und hier gilt: Schon das „eine Glas nur“ beeinflusst die motorischen (etwa Saug- und Schluckreflex) sowie die mentalen Entwicklungen des Babys.

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