Richtige Lagerung von Medikamenten sichert die Wirkung

Medikamente müssen richtig gelagert werden, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können. Manche dürfen nicht zu warm, andere nicht zu kalt nicht zu feucht oder nicht zu hell aufbewahrt werden. Daher sollte immer der Beipacktext oder die Hinweise auf der Verpackung genau gelesen werden.

Umwelteinflüsse können Arzneimittel beeinflussen, vor allem Hitze oder Kälte kann die Wirksamkeit stark beeinträchtigen. Das darf bei der Reiseapotheke nicht vergessen werden.

Unbeschadet bleiben Medikamente meist wenn sie bei Raumtemperatur (bis zu 25 Grad Celsius) gelagert werden und lichtgeschützt sind.  Immer wieder jedoch werden Medikamente im Badezimmer gelagert. Das ist aufgrund der stark schwankenden Luftfeuchtigkeit und der häufig erhöhten  Temperatur meist kein geeigneter Aufbewahrungsort. Wichtig: Arzneimittel immer für Kinder unerreichbar aufbewahren. Wer einen Arzneimittelschrank hat, diesen versperren.

Nach dem Öffnen schnell verbrauchen

Vor allem Tropfen, Säfte oder Cremen verderben nach der ersten Anwendung relativ schnell, weil sie bei jedem Öffnen mit Keimen verunreinigt werden können.  Denn das vermerkte Haltbarkeitsdatum bezieht sich nur auf ungeöffnete Packungen! Notieren Sie deshalb das Anbruchsdatum auf der Packung. Im Beipackzettel ist meist vermerkt, wie lange das Medikament nach Anbruch noch verwendet werden kann. Nasen- und Augentropfen ohne Konservierung sind nur maximal 4 Wochen nach Herstellung haltbar. Enthält das Medikament eine Konservierung darf dieses nur bis maximal 4 Wochen nach Anbruch verwendet werden.

Von Hitze und Sonne fernhalten

Umwelteinflüsse müssen beachtet werden:

Sonnenlicht: Photoinstabile Wirkstoffe und auch Grundlagen wie ungesättigte Fette oder Öle zersetzen sich durch Sonneneinstrahlung.

Wärme: Hohe Temperaturen können die Wirkung von Arzneimitteln – auch Arzneipflaster - stark beeinträchtigen. Hitze verändert die Verteilung der Substanzen im Pflaster und den Gehalt der zur Freisetzung wichtigen flüchtigen Hilfsstoffe. Auch Mittel zum Inhalieren bei Asthma und andere treibgashaltige Medikamente vertragen weder direkte Sonne noch Temperaturen über 50 Grad Celsius. Diese Behälter stehen unter Druck und können bersten. Im Sommer soll man keine Medikamente länger im Auto liegen lassen. Bei 30 Grad Außentemperatur kann es im Inneren bis zu 60 Grad Celsius oder heißer werden.

Kälte: Bei Medikamenten wie Insulin, die im Kühlschrank lagern müssen, sollte die Lagerungstemperatur nicht viel weniger oder mehr als 8 Grad Celsius betragen. Vor allem Langzeitinsuline verlieren durch zu niedrige Temperaturen ihren Depot-Effekt durch Umkristallisationsprozesse und senken nach einer Injektion den Blutzuckerspiegel ähnlich einem Kurzzeitinsulin. Wer zum Beispiel Medikamente auf eine längere Autofahrt mitnimmt und sie kühl lagern muss, sollte diese in eine Kühltasche tun. Die Arznei darf nicht direkt mit den Kühlakkus in Berührung kommen. Denn auch zu viel Kälte kann die Haltbarkeit verkürzen. Bei Flugreisen sollte die Reisemedizin, soweit es geht, im Handgepäck verstaut werden. Wer Mittel einnehmen muss, die gekühlt gelagert werden müssen, sollte beim Buchen darauf achten, dass er im Hotel einen Kühlschrank im Zimmer hat.

Nicht ins Gefrierfach: Frost und Gefrieren kann Arzneistoffe zerstören.

Feuchtigkeit: Brausetablettenröhrchen und Tablettendosen stets dicht verschließen, damit keine Feuchtigkeit eindringt.

Folgende Anzeichen können ein Hinweis auf eine Veränderung bzw. Zerstörung eines Arzneimittels sein. Wer solche Zeichen bemerkt, soll das Medikament nicht mehr verwenden oder einen Apotheker befragen:

  • Verflüssigung oder Verfärbung von Gel, Creme, Salbe und Zäpfchen
  • Verfärbungen oder Risse bei Tabletten
  • Aufgeblähte Verpackungen
  • Geruchsentwicklung
  • Ausflockung von Bestandteilen einer Flüssigkeit oder wenn zum Beispiel Injektionspräparate eintrüben.

Die Richtige Entsorgung

Abgelaufene und verdorbene Arzneimittel gehören nicht in den Restmüll und dürfen nicht über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden. Chemische Substanzen, die nicht abgebaut werden, belasten die Gewässer und das Grundwasser. Apotheken nehmen alte Arzneien zur fachgerechten Entsorgung an. Man kann Medikamente auch bei Problemstoffsammelstellen abgeben.

Folgendes sollte generell beachtet werden:

• Arzneimittel auspacken und Mülltrennung betreiben. Karton und Beipackzettel zum Altpapier, leere Fläschchen zum Altglas. Tabletten können im Blister bleiben.

• Spritzen und Nadeln nur in stichfesten, fest verschlossenen Behältern abgeben.

• Sonstige Problemstoffe (Chemikalien, Reiniger, Batterien, Fieberthermometer, Amalgam-Plomben, Desinfektionsmittel,…) nicht mit den Arzneimittel mischen, sondern unbedingt separat bei dem Altstoff-Sammelzentrum abgeben.

• Verbandstoffe, Binden und Windeln sind keine Arzneimittel und können direkt über den Hausmüll entsorgt werden.

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