Gute Stimmung auf dem Teller

„Du bist was du isst“ hieß vor Jahren ein Slogan, um auf gesunde Ernährung aufmerksam zu machen. Einem aktuellen europäischen Forschungsprojekt zufolge, ist Essen tatsächlich dafür verantwortlich, wie wir uns fühlen.

„Mood“ (Englisch für „Stimmung“) reimt sich nicht umsonst auf „Food“ (Englisch für „Essen“). Beim Projekt „Moodfood“ wurde die Wirkung von Ernährung auf die Psyche untersucht. Die ForscherInnen beschäftigte dabei die Frage, ob Fast Food und industriell verarbeitete Lebensmittel nicht nur Übergewicht fördern, sondern durch den Mangel an Nährstoffen auch den Gemütszustand beeinträchtigen, sprich zu Depressionen führen. Erste Ergebnisse aus dem Jahr 2017, die in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht wurden, offenbarten bereits einen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Gemütsverfassung.

 

Und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt für das Jahr 2020 immerhin voraus, dass die Depression weltweit die zweithäufigste Volkskrankheit sein wird! Die Prognosen gehen sogar so weit, dass 2030 in Ländern mit hohem Einkommen, Depression zum häufigsten Grund für Arbeitsunfähigkeit werden könnte.

Erforscht und erwiesen Anhand der weiterführenden Untersuchungsergebnisse von „Moodfood“ – in fünf Jahren, wurden anhand 1000 übergewichtiger TeilnehmerInnen aus vier Ländern Daten gesammelt– sollen nun Ernährungsstrategien zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen entwickelt werden. (www.moodfood-vu.eu)

Dabei wurde intensiv in Richtung Nährstoff-Potenziale, Ernährungs-Muster und Gewichtsabnahme „ermittelt“. Herausgekommen ist eine Bestätigung der Hypothese, nämlich, dass sich gesunde Ernährung nicht nur positiv auf den Körper, sondern auf die geistige Gesundheit auswirken kann. Während Schokolade und andere Süßigkeiten aus raffiniertem, industriell hergestelltem Zucker und gesättigten Fettsäuren nur kurzfristig die Laune heben, langfristig bei übermäßigem Konsum allerdings zu Übergewicht führen, gibt es auch Lebensmittel, die einen positiven Einfluss haben. Vollkornprodukte, Ananas oder etwa Bananen enthalten viel Serotonin und Omega-3-Fettsäuren; Walnüsse, Cashews und Haselnüsse enthalten Tryptophan, das die Produktion des Glücksbotenstoffes Serotonin ankurbelt.

In einem weiteren Schritt hat das Projekt „Moodfood“ bereits Richtlinien für Gesetzgeber und Informationen für Gesundheits-ExpertInnen, sowie ein mehrseitiges Booklet für die Öffentlichkeit ausgearbeitet.

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