Garteln hält gesund und bei Laune

Gehören Sie zu jenen, die beim Buddeln in der Erde, dem Säen und Ernten so richtig aufblühen? Die sich über die Farbenpracht und selbstgezogenes Gemüse, aber auch Bäumchen und Rasen, die mit Liebe gehegt und gepflegt werden, freuen, die in ihrer grünen Oase so richtig Auf- und Durchatmen? Dann haben Sie ein Hobby gefunden, das Körper, Geist und Seele gleichermaßen gut tut und Sie gesund hält.

In der hochtechnisierten Welt scheint das Bedürfnis zu wachsen, selbst etwas zu gestalten, sich handwerklich zu betätigen, ob in der Küche am Herd, beim Heimwerken oder im Garten. Die Sehnsucht danach, Zeit in der Natur zu verbringen ist heute groß. Die direkte Verbindung mit Mutter Erde, wie sie beim Garteln entsteht, bringt den Menschen auf den Boden, erdet ihn und tut seiner Seele gut, macht Freude und glücklich. Es geht dabei nicht um die Größe des Gartens, sondern um den Kontakt mit der Natur und da reichen auch selbst gezogene Kräuter oder die Gestaltung der grünen Oase auf dem Balkon. Die Farbe Grün hat entspannende und heilsame Wirkung, wird mit Gleichgewicht, Trost und Frieden verbunden.

Wie ein Kurzurlaub

Bereits 20 Minuten im Garten wirken wie ein Kurzurlaub. 30 Minuten Gartenarbeit senkt den Kortisolpegel um 22 Prozent, während das Lesen dies nur um 11 Prozent schafft. Das heißt, dass man beim Garteln effektiver Stress abbauen kann als auf dem Sofa mit einem Buch. Es ist bewiesen, dass bei jenen, die mit Freude ans Gartenwerk gehen die Herzfrequenz sinkt, der Puls ruhiger und der Blutdruck ausgeglichener wird. Auch der Cholesterinspiegel sinkt, man schläft besser und das schweißtreibende Jäten oder Umstechen macht sich auch auf der Waage positiv bemerkbar. Mediziner wissen, dass man, sobald man draußen ist, auch tiefer atmet und sich das Atemvolumen erhöht. So kommen die Regerationsprozesse im Organismus in Gang. Das Sonnenlicht hat positive Auswirkungen auf den Hormon- und Knochenstoffwechsel. Und natürlich hebt die Arbeit draußen die Laune, wirkt depressiver Verstimmung, Ängsten und seelischer Belastung entgegen. Die Sorgen rieseln ab. Man geht heute soweit, dass man das regelmäßige Garteln als Vorbeugung gegen Erschöpfung und Burnout ansieht. All diese Effekte macht man sich in Österreich schon seit rund zehn Jahren in der Gartentherapie für bestimmte Erkrankungen und Lebensphasen zu nutze. Ob in der neurologischen Rehabilitation, im Umgang mit Demenzkranken, psychisch Kranken sowie Jugendlichen mit sozialen Problemen oder Suchterkrankungen, spielt die aktive Auseinandersetzung mit und Betätigung in der Natur, eine heilsame Rolle.

Entspannend und stärkend

Folgende Zusammenstellung stammt von Ing. Mag. Thomas Haase, dem Rektor der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien, der auch Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Garten und Therapie ist. Er formuliert folgende Effekte der Gartenarbeit:

  • Vermindert die Gefahr von Erkrankungen wie Diabetes, Depression, Herz-Kreislauf-Erkrankungen        
  • Positive Auswirkungen auf Osteoporose, Übergewicht, Arthritis         
  • Beschleunigt den Heilungsprozess nach Krankheit oder Unfall         
  • Steigert die Konzentrationsfähigkeit      
  • Hilft bei der Entspannung         
  • Hilft beim Aufbau von Distanz zu stressfördernden Lebens- und Arbeitsumständen         
  • Setzt Impulse für gesunde Ernährung         
  • Bringt Erfolgserlebnisse, die das Selbstwertgefühl  steigern        
  • Erhöht die Kreativität         
  • Steigert die Achtsamkeit gegenüber anderen und der Natur        
  • Hilft bei der Entwicklung von Verantwortungsgefühl
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