Alle Jahre wieder „lausige Fakten“

Alle Jahre wieder hört man, dass in Kindergärten, auf Schulschikursen, in Volksschulen oder wo sonst viele Kinder auf engem Raum beisammen sind, Läusealarm gegeben wird. Die Biester sind unangenehm, aber die Eltern müssen in keine Panik verfallen. Mit speziellem Läuseshampoo, oder auch neuen natürlichen Mitteln mit ätherischen Ölen aus der Apotheke, ist der Kinderkopf bald wieder lausfrei.

Uns allen graut vor Läusen, sie sind unangenehm, aber harmlos und übertragen keine Krankheitserreger. Sie haben auch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, im Gegenteil, auf sauberen Köpfen fühlen sie sich besonders wohl. Je öfter unsere Kleinen die Köpfe zusammenstecken, umso schneller verbreiten sich die Läuse. Sie können nur krabbeln, nicht fliegen oder springen und sie warten auch nicht in der Wohnung irgendwo auf „ihre Opfer“. Wichtig ist es, dass man ihre Verbreitung rasch unterbindet. Dazu muss man die befallenen Kinderköpfe rasch und gründlich von den Plagegeistern befreien. Sobald man Läuse entdeckt, Lehrer, Mitschüler, Spielkameraden, sprich das engste Umfeld, informieren. Falsche Scham hat hier keinen Platz!

Wissenswertes zu den Parasiten

Die Insekten haben sechs Beine, sind ausgewachsen etwa drei Millimeter groß und leben maximal 30 Tage. Sie sind flink und der natürliche Lebensraum ist der Kopf des Menschen. Freiwillig verlässt die Laus einen Kopf nur, wenn sie auf einen anderen hinüberkrabbeln kann. Bei dieser „Übersiedlung“, etwa beim Kuscheln, hilft ihr die elektrostatische Anziehung der Haare. Besonders gern sitzen Läuse an den wärmsten Stellen des Kopfes, im Nacken und hinter den Ohren.

Eine erwachsene Laus legt täglich bis zu zehn Eier (Nissen) auf dem Kopf ab. Dabei „klebt“ sie die Nisse dicht an der Kopfhaut an ein Haar. Erwachsene Läuse sind bei gutem Licht auch mit freiem Auge erkennbar. Larven und Nymphen sind aber kleiner. Bei folgendem Symptom ist an Lausbefall zu denken: Juckreiz. Jedes Mal, wenn die Laus Blut aus dem Kopf saugt, gibt sie Speichel ab, der auf der Kopfhaut juckt. Beim Schauen, ob der Kopf befallen ist, kann man eine Lupe zu Hilfe nehme. Auch ein Nissenkamm aus Metall mit ganz engen Zinken ist hilfreich. Familienmitglieder und enge Bezugspersonen auf Lausbefall hin untersuchen und wenn notwendig mitbehandeln.

Aus mit der Laus

Früher waren Präparate mit Insektengiften zur Behandlung erhältlich, die den Läusen und Larven schnell den Garaus machten. Heute werden Anti-Läuse-Mittel bevorzugt, die physikalisch wirken. Meist „verstopfen“ oder verkleben sie die Atemöffnungen der Läuse und die Luftlöcher der Nissen. Dadurch ersticken die Plagegeister innerhalb weniger Minuten und trocknen aus. Diese Produkte wirken auch gegen Larven. Zur Sicherheit sollten die meisten Produkte dennoch nach sieben, acht Tagen ein weiteres Mal angewendet werden. Wenn man das nicht möchte, auf jeden Fall die Haare nach einer Woche mit dem Nissenkamm „durchschauen“, um auf Nummer sicher zu gehen. Eine gute Alternative zu herkömmlichen Mitteln, bietet eine neue Anti-Läuse-Serie aus der medizinischen Aromatherapie, die in Apotheken und Reformhäusern erhältlich ist. Dank dieser Mittel mit natürlichen Wirkstoffen werden die kleinen Störenfriede rasch bekämpft und die Kopfhaut geschützt. Das Kind kann sofort wieder zur Schule oder in den Kindergarten, wenn es mit Anti-Läuse-Mittel behandelt wurde. Auch nach erfolgreicher Behandlung findet man öfter noch Nissen in den Haaren. Diese können sich zwar nicht mehr weiterentwickeln, sind aber unangenehm. Man kann die Haare mit verdünntem Essig waschen, um den Nissenkleber zu lösen und sie auszuschwemmen. Wenn das nicht von allen Eiern befreit, die Haare mit dem Nissenkamm aus Metall gründlich auskämmen. So ein Nissenkamm sollte in der Familien-Hausapotheke nicht fehlen. Sind Kinder unter zwei Jahre betroffen, den Kinderarzt befragen. Nicht alle Mittel sind für Kleinkinder geeignet. Auch bei Erkrankungen der Kopfhaut oder wundgekratzten Stellen sowie wenn Läuse während der Schwangerschaft und Stillzeit auftreten, den Arzt befragen.

Tipps zu andauernder Lausfreiheit

  • Vorbeugend ist es sinnvoll, den Kopf des Nachwuchses im Kindergarten- und Volksschulalter wöchentlich auf die Parasiten oder Nissen zu untersuchen.
  • Auch wenn eine Ansteckung theoretisch über Kopfpölster, Autositze oder Kuscheltiere möglich ist, ist die Übertragung auf diesem Weg sehr unwahrscheinlich. Eine Laus kann abseits des Kopfes nur wenige Stunden überleben. Früher wurde empfohlen, wenn man Läuse in der Familie hatte, Kuscheltiere und Hauben wochenlang einzufrieren, um den Parasiten den Garaus zu machen. Das ist nicht notwendig, aber wer möchte, kann diese Gegenstände in Plastiksäcke geben und luftdicht verschlossen zwei Tage stehen lassen.
  • Kämme, Bürsten und Haarspangen etc. sorgfältig reinigen (warmes Seifenwasser genügt, Desinfektionsmittel ist nicht notwendig). Bettwäsche, Handtücher und Kleidungsstücke, die mit den Kopfläusen in Berührung gekommen sind, wechseln und bei 60 Grad waschen. Diese Maßnahmen zeitgleich mit der Behandlung des Kinderkopfes durchführen.
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