Was Raumdüfte tatsächlich bewirken

Bei Aromatherapie ist Vorsicht geboten.

Ob Entspannung oder Konzentration - mit dem richtigen Duft soll vieles leichter gehen. Was Raumdüfte wirklich leisten und wann sie gefährlich sein können.

Ganz gleich ob frische Blumen auf einem Feld oder gebrannte Mandeln auf dem Jahrmarkt - Düfte können bei uns Erinnerungen und Gefühle wecken. Nachhelfen lässt sich etwa mit Duftkerzen, Raumsprays oder elektrischen Luftbefeuchtern.

Die Wirkung von Düften nutzen

Vielen geht es um das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. Andere erhoffen sich von ätherischen Ölen noch mehr, etwa Entspannung oder bessere Konzentration. Denn wir riechen einen Geruch über Riechzellen in der Nase, die direkt mit dem Gehirn verbunden sind und dort Emotionen auslösen. Der Geruch bleibe im Gedächtniszentrum gespeichert - wer also glücklich durch ein Blumenfeld schlendert, wird auch das nächste Mal bei dem Duft von Blumen an dieses schöne Gefühl denken. Zudem gebe es noch andere Duftsensoren im Körper. Mit denen riechen wir zwar nicht, aber diese reagieren dennoch auf Duftstoffe.

Das erklärt, warum Lavendel eine beruhigende Wirkung haben kann - nicht nur, wenn man ihn riecht, sondern auch isst. Die Wirkung von Duftstoffen im Körper sei bei den meisten Menschen gleich - im Gegensatz zum Geruch, den jeder unterschiedlich wahrnimmt. Raumdüfte, die wir selbst mit etwas Positivem verbinden, können also durchaus stimmungsaufhellend wirken.

Frische Luft als wichtige Voraussetzung

Bestimmte Raumdüfte wie Zitrone, Lemongrass, Myrte und Thymian können die Raumluft reinigen und so eine bessere Atmosphäre schaffen. Experten betonen aber, wie wichtig ausgiebiges Lüften sei: Die Grundlage für die Anwendung von ätherischen Ölen sollte immer frische Luft sein. Andere sehen dies kritischer: Das Ausbringen von zusätzlichen Duftstoffen kann die Luftqualität von Innenräumen belasten. Auch wenn es besser riecht, ist die Luftqualität nicht besser. Im Gegenteil: Die verbrauchte und schadstoffbelastete Luft wird lediglich maskiert.

Achtung Allergiegefahr

Auch wenn sich nicht sofort gesundheitliche Effekte einstellen, können Duftstoffe alle Einwohner belasten. Einige Inhaltsstoffe seien allergieauslösend. Die häufige Verwendung könne mit der Zeit zumindest zu einer Duftstoffsensibilität führen. Solch eine Duftstoffunverträglichkeit äußere sich zwar oft nur mit leichten Anzeichen wie Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen oder Schweißausbrüchen, könne aber zu Unruhezuständen, Migräne-ähnlichen Kopfschmerzen bis hin zu Asthmaanfällen führen. Die Qualität der Raumdüfte spielt eine große Rolle, darin sind sich die Experten einig. Synthetische Düfte beinhalten oft chemische Zusätze und Lösungsmittel, die zu Beschwerden beim Einatmen führen können. Hochwertige Naturdüfte sind oft etwas teurer. Die Hersteller brauchen große Mengen der Naturmaterialien für diese Duftstoffe. Wer sich nicht sicher ist, könne sich in einer Apotheke, einem Reformhaus oder einem Naturkostgeschäft beraten lassen. Wer eine Allergie vermutet, sollte sich vom Arzt testen und sich einen Allergiepass ausstellen lassen - mit allen Stoffen, auf die man allergisch reagiert. Vor dem Kauf könne man so Inhaltsstoffe auf die eigene Unverträglichkeit prüfen. Allergieauslösenden Stoffe in Düften müssen auf der Verpackung gekennzeichnet werden. Experten raten dazu, ausschließlich natürliche ätherische Öle zu verwenden und die Packungshinweise und Gefahrenzeichen zu beachten. Die Öle sollten Nutzer auch nicht unverdünnt auf die Haut bekommen. Welcher Duft einen letztendlich zum Träumen bringt, ist Geschmackssache: Orange, Lavendel, Zirbelkiefer und Grapefruit gehören zu den beliebtesten Düften.

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