Sommer-Fakten: Zwischen eiskalter Limo und dunkler Kleidung

Thermometer zeigt 33 Grad an, dahinter scheint die Sonne

Draußen ist es richtig heiß – ein kaltes Getränk muss her. Aber ist das eigentlich eine gute Idee? Und Mist, es schwirrt doch eine Gelse durchs Schlafzimmer – obwohl man extra kein Licht angemacht hat. Was ist denn dran an den Weisheiten für den Sommer?

BEHAUPTUNG: Bei Hitze helfen kalte Getränke.

BEWERTUNG: Falsch.

FAKTEN: Im ersten Moment wirkt eine eiskalte Limo erfrischend, klar. Doch der Körper erhält dadurch das Signal: Achtung, Kälte! Also fährt er die Wärmeregulierung hoch, und man schwitzt noch mehr. Am besten trinkt man bei Hitze tatsächlich lauwarmes Wasser - regelmäßig und in ausreichender Menge. Auch beim Duschen gilt: Lauwarm ist besser als kalt, wenn man nicht gleich danach wieder schwitzen möchte.

BEHAUPTUNG: Auf dem Wasser bekommt man schneller einen Sonnenbrand.

BEWERTUNG: Stimmt.

FAKTEN: Wasser wirkt in gewisser Weise wie ein Spiegel. So bekommt man die reflektierte Strahlung aus verschiedenen Richtungen und damit viel mehr davon ab – wenn man etwa auf einer Luftmatratze über den See dümpelt. Diesen Effekt sollte man also berücksichtigen, um sich auf dem Wasser angemessen gegen die Sonne zu schützen.

BEHAUPTUNG: Wenn man abends kein Licht im Schlafzimmer einschaltet, kommen keine Gelsen rein.

BEWERTUNG: Hilft nicht gegen Gelsen, aber gegen Nachtinsekten.

FAKTEN: Gelsen sehen nicht allzu gut. Sie orientieren sich vorwiegend an Gerüchen wie etwa Schweiß oder Parfüm. Auf der Suche nach einer Blut-Mahlzeit checken die weiblichen Stechmücken, wo der Kohlendioxidgehalt der Luft besonders hoch ist. So finden sie Schlafende, die CO2 ausatmen. Die Lampe auszuschalten, ergibt allerdings Sinn, um Nachtinsekten wie Motten draußen zu halten. Die werden nämlich von Licht angezogen.

BEHAUPTUNG: Mit vollem Bauch soll man nicht ins Wasser gehen.

BEWERTUNG:Stimmt mehr oder weniger.

FAKTEN: Wenn man gerade richtig reingehauen hat, ist Schwimmen keine gute Idee. Bei vollem Magen nach dem Essen verwendet der Körper viel Energie auf die Verdauung. Blut wird vermehrt in den Verdauungstrakt geleitet, zulasten von Muskulatur und Gehirn, erklären Experten. Allerdings ist ein ganz leerer Magen auch problematisch. Dann fehlt die nötige Energie für die Bewegung im Wasser. Etwas Kleines vor dem Schwimmen zu essen, ist demnach eine gute Idee.

BEHAUPTUNG:Im Sommer sollte man keine dunkle Kleidung tragen.

BEWERTUNG: Das kommt auf verschiedene Faktoren an.

FAKTEN: Weißes wirft das Licht zurück, Schwarzes nimmt es auf. Da erscheint es logisch, bei strahlendem Sonnenschein helle Kleidung zu tragen. Weil die Strahlen reflektiert werden und man deshalb nicht so schwitzt. Doch es kann noch ein anderer Faktor ins Spiel kommen. Der Körper kühlt, indem er Wärme abstrahlt. Sie wird auf die Haut zurückgeworfen, wenn man helle Kleidung trägt. Dunkle lockere Kleidung kann also hier von Vorteil sein. Anders sieht es bei eng anliegenden dunklen Klamotten aus. Sie heizen sich in der Sonne stark auf und geben die Wärme direkt an die Haut ab. Außerdem hängt viel von der Dicke des Stoffes ab.

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