So motiviert man Kinder zum Sport

Kinder kann man für Sport begeistern, man muss nur wissen wie.

Bewegung für Kinder im Lockdown? Gar nicht so einfach. Denn Sport im Verein ist nicht mehr möglich, an vielen Schulen sind die Sportstunden gestrichen oder finden nur noch im Klassenzimmer statt. Wie kann sich mein Kind nun auspowern? Und wie motiviere ich es, bei Schlechtwetter rauszugehen?

Wie kann ich mein Kind überhaupt zur Bewegung motivieren?

Bei kleinen Kindern - Grundschulalter und darunter - bleiben Eltern eigentlich nur zwei Dinge: Man muss den Sport in ein Spiel verpacken und selbst mitmachen. Wer die Hoffnung hat, dass die Sechsjährige auf YouTube ein 20-Minuten-Workout durchzieht, während man schnell das Essen vorbereitet, der muss umdenken. Für kleine Kinder funktioniert Bewegung am besten über soziale Interaktion. Wenn die Eltern mithüpfen, ist es auch leichter zu vermeiden, dass die Kinder in den Zuschauer-Modus verfallen - und statt den Hampelmann zu machen nur noch aufs Tablet starren. Wer das heimische Wohnzimmer zur Sportstation machen will, baut am besten aus Stühlen, Kissen und Sofas einen Parcours auf. Ansonsten können auch Kochlöffel als Schläger und zusammengeknotete Socken als Bälle herhalten.

Und bei größeren Kindern?

Da ist die Situation etwas einfacher: Die 10- bis 12-Jährigen kriegt man gut über Challenges. Also: Wie viel Liegestütze oder Sit-Ups schafft jeder? Oft mache es den Kindern Spaß, sich dabei mit dem Handy zu filmen und sich dann mit Freunden zu messen. Die noch Älteren hätten oft einen konkreten Plan - zumindest die, die regelmäßig Sport treiben. Sie wollen zum Beispiel einen größeren Bizeps oder einen Sixpack. Dementsprechend suchen sie dann Workout-Videos aus.

 Wie motiviere ich Kinder zur Bewegung draußen? 

Am besten erwähnen Eltern nicht das Wort "Spazierengehen". Stattdessen geht man einfach zusammen raus, und stellt den Kindern ganz viele Aufgaben: Wer ist am schnellsten an der Laterne da hinten? Bis zur nächsten Ecke laufen alle rückwärts! Von hier bis zum nächsten Stromkasten müssen alle balancieren. So kommt leicht eine halbe Stunde an der frischen Luft zusammen. Dass Kinder dabei nie ein gleichmäßiges Tempo haben, mal schnell und mal langsam sind, müssen Eltern bei den Kleineren einfach hinnehmen. Die größeren Kinder lassen Eltern am besten selbst entscheiden: Lieber Rad fahren statt laufen? Oder lieber joggen statt gehen?

Woran merken Eltern, ob sich ihr Kind genug bewegt?

Das lässt sich zum Einen an der Konzentrationsfähigkeit festmachen, zum Beispiel bei den Hausaufgaben. Bei kleineren Kindern merken Eltern es vor allem an der Zeit, bis sie abends einschlafen. Aufgedrehte Kinder mit Bewegungsmangel brauchen dafür deutlich länger.

Welche Tricks gibt es noch?

Ältere Kinder sind zwar eher vernunftgesteuert. Ein 'Du musst dich mehr bewegen, sonst kriegst du irgendwann Diabetes" ist für die meisten trotzdem zu weit weg. Wenn Chillen gerade hoch im Kurs steht, helfen auch kleine Bestechungsangebote wie 'Wenn du mitgehst laufen gehen darfst du nachher eine Folge der Lieblingsserie schauen". Eine andere Möglichkeit ist es, das Kind zu beauftragen, sich im Internet zum Beispiel drei Ideen rauszusuchen, die man draußen umsetzen kann - und das machen dann alle zusammen. Idealerweise beherzigt man mit seinen Kindern noch etwas anderes: einen festen Termin am Tag festlegen, an dem sich alle bewegen. Durch die feste Struktur erspart man sich so manche Diskussion.

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