Das große Krabbeln – aber nicht in die Ambulanz!

Ein Spaziergang in der Natur oder Spielen oder Entspannen in der Wiese und schon ist es passiert: ein Zeckenbiss! Doch keine Panik, um einen Zecken zu entfernen, muss man nicht gleich die Ambulanz aufsuchen.

Bei Hunden und Katzen hat man meist keine Scheu, einen Zeck mit geeigneten Hilfsmitteln zu entfernen – oder sind Sie schon mal mit Hund oder Katz‘ zur Zeckenentfernung zum Tierarzt gefahren? Auch bei uns selbst sollten wir schnell handeln und anstatt lange Anfahrten und Wartezeiten in Kauf zu nehmen, die Zeckenentfernung selbst in die Hand nehmen.

„Dabei braucht man keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen, denn je länger der Zeck sich festsaugen kann, umso größer ist das Risiko einer Infektionsübertragung“, sagt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ.

Weg mit dem Zeck: Tipps zur Entfernung

Gleich vorweg: Weder das Abbrennen noch Beträufeln mit Öl sollte zur Zeckenentfernung angewandt werden. Solche Verfahren können mehr schaden als nützen, denn die Zecke kann in Todesangst Borrelienerreger in die Stichstelle erbrechen. Auch die Finger sind zur Entfernung nicht geeignet, weil sie die Zecke quetschen und den Darminhalt mit Erregern in die Stichstelle drücken. Benützen Sie geeignete Werkzeuge wie Zeckenzangen und Zeckenkarten (ausgewachsene Zecken) Zeckenschlinge und Zeckenschieber (umfasst auch kleine Exemplare). Diese erhalten Sie in jeder Apotheke oder auch Tierfachhandlung.  

Die Einstichstelle sollten Sie nach der Entfernung desinfizieren. Bleibt der Kopf in der Wunde, fällt er meist nach wenigen Tagen von selbst heraus. Das ist nicht tragisch, vermeiden Sie einfach, in der Wunde herumzustochern. Entzündet sich die Stelle, suchen Sie bitte einen Arzt auf! Den Stichtag notieren und auf allfällige Symptome wie etwa Grippeanzeichen oder Rötung um die Stichstelle beobachten. Erste Anzeichen von Borreliose können rote Ringe sein, die um die Einstichstelle auftreten.
Gegen die Übertragung der gefährlichen FSME-Erkrankung (Frühsommer-Meningoenzephalitis) kann man sich durch eine Impfung schützen.  

Tipps zur Vorbeugung        

  • Nicht barfuß gehen   
  • lange Hosen und hochgeschnittene Schuhe bei Wanderungen und anderen Outdoor-Aktivitäten tragen      
  • Zeckenschutzspray auf Haut und Kleidung anwenden       
  • Hohes Gras, Unterholz, Ränder von Waldwegen meiden       
  • Nach dem Spaziergang oder Aufenthalt im Freien den Körper nach Zecken absuchen, Kniekehlen, Achselhöhlen, Bauchnabel, Intimbereich und Haaransatz nicht vergessen.        
  • Kleidung zu Hause ausbeuteln oder gleich in der Maschine waschen. „Sie müssen keine Angst vor Zecken haben und deshalb nicht sofort die Ambulanz aufsuchen.

"Unser Rat: Zecken entfernen, die Stelle beobachten und bei Beschwerden oder Hautveränderungen rund um die Bissstelle Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin aufsuchen“, sagt Dr. Peter Niedermoser.

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