Allergie im Alter
Allergien gelten als Volkskrankheit. Am häufigsten ist Heuschnupfen, gefolgt von Asthma, Neurodermitis und Kontaktallergien. Die Häufigkeit allergischer Erkrankungen hat seit den 1970er-Jahren in Ländern mit westlichem Lebensstil stark zugenommen, scheint sich nun aber auf einem hohen Niveau zu stabilisieren.
Fehlende Daten
Erhebungen des Robert-Koch-Instituts in Berlin zeigen, dass in Deutschland 16 Prozent der Kinder und Jugendlichen an mindestens einer Allergie leiden und bei 30 Prozent der 18 bis 79-Jährigen im Lauf ihres Lebens mindestens eine Allergie diagnostiziert wurde. Ähnliche Zahlen gelten für Österreich. Bei zehn Prozent der über 65-Jährigen treten allergische Beschwerden erst am Lebensabend erstmals auf.
Westlicher Lebensstil als möglicher Auslöser
Warum Allergien in den vergangenen Jahrzehnten so stark zugenommen haben und warum offenbar ein Zusammenhang mit dem westlichen Lebensstil besteht, wird nach wie vor nicht vollständig verstanden. Die sogenannte Hygiene-Hypothese besagt, dass es Menschen in Industrieländern an Dreck, Fäkalien und Würmern in ihrer Umgebung mangelt. Dadurch fehlt der Kontakt zu Keimen, denen der Mensch Jahrtausende lang ausgesetzt war. Da das Immunsystem unterfordert ist, reagiert es überempfindlich auf harmlose Stoffe, sogenannte Allergene. Dafür spricht, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, seltener an Allergien leiden als Stadtkinder. Auch Umwelteinflüsse wie die Schadstoffbelastung in der Luft tragen zu einer höheren Allergieanfälligkeit bei.
Etagenwechsel: Schnupfen wird zu Asthma
Dass eine Allergie eine chronisch entzündliche Erkrankung ist und das Risiko eines "Etagenwechsels" Richtung Bronchien existiert, wissen viele Betroffene nicht - ältere Menschen, die oft auch an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sind dann besonders gefährdet. Oftmals werden Allergien auch nicht ernst genommen, bei älteren Menschen ist es auch häufig der Fall, dass die Symptome auf eine Erkältung geschoben werden.