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Mausarm und Handyellbogen – Folgen des Bildschirmzeitalters

OA Dr. Stefan Froschauer

Mit dem multimedialen Zeitalter kommen auch neue Krankheitsbilder. Unter dem Begriff RSI, Repetitive Strain Injury, versteht man unspezifische wiederkehrende Belastungsschmerzen, die durch die Arbeit am Schirm verursacht werden. In den USA ist dieses Syndrom als Berufserkrankung anerkannt, bei uns ist RSI noch verhältnismäßig unbekannt. Zum RSI-Syndrom zählen neben dem Mausarm im weitesten Sinn alle Skelett- und Muskelerkrankungen sowie Sehstörungen, die durch Monitore verursacht sind. 

Mausarm: Dazu zählt man nicht nur Schmerzen in und an der Hand sondern auch Beschwerden in der Arm-, Schulter und Nackenregion, die man auch als Tennisarm kennt. Die Ursache liegt meist in der Fehl- und Überbelastung des Armes. Computer, Playstation, Handy, Gameboy etc. haben die monotone Belastung dramatisch verstärkt. Exzessive Mausnutzung mit einem nach Innendrehen der Hand, festes ständiges Umklammern der Maus oder wenn diese zu weit vom Körper weg liegt können die Schulter-Arm-Muskulatur überlasten.

Symptome: Kribbeln, Taubheitsgefühl, Muskelschwäche und Schmerzen. Sofort Schonzeit einlegen, damit die Beschwerden nicht chronifizieren. Je nach Stärke, Lokalisation und Dauer der Schmerzen werden physikalische Therapien und Medikamente zur Symptomlinderung verschrieben.

Dehnungsübungen für das Handgelenk, ergonomische Tastaturen, Handgelenkschoner oder Gel-Mauspads können vorbeugend wirken.

SMS-Daumen: Darunter versteht man eine Überbeanspruchung des Daumensattelgelenks. Strahlt der Schmerz bis ins Handgelenk aus kommt es zu einer Sehnenscheidenentzündung der Daumensehnen. Sofort Tipp-Stopp einlegen und bei massiven Schmerzen nach ärztlicher Verordnung Entzündungshemmer einnehmen und das Gelenk eventuell mit einer angepassten Schiene vorübergehend ruhig stellen. Weitere Optionen: Paraffinbäder, Dehnungsübungen, Lasertherapie, Einreibungen mit Johanniskrautöl oder Beinwellsalbe. Operiert wird nur, wenn konservativen Methoden erfolglos bleiben.  

OA Dr. Stefan Froschauer ist Unfallchirurg im MedCampus III am Kepler-Universitätsklinikum in Linz.

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