Das Weblog von Ärztinnen und Ärzten aus Oberösterreich

Hautkrebsrisiko – Schattenseiten der Sonne minimieren

OA Dr. Helmut Kehrer

Die Sonne ist unser Lebenselixier und mitverantwortlich für das allgemeine Wohlbefinden, sie regt den Stoffwechsel an und ist für die Bildung von Vitamin D und das Immunsystem von Bedeutung.

Als ihre  „Schattenseiten" sind die UVA und UVB Strahlung, die circa fünf bis sechs Prozent des gesamten Spektrums ausmacht, zu nennen, denn sie sind für die Entstehung von Hautkrebs verantwortlich. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und sind Grund für vorzeitige Faltenbildung, Pigmentflecken und Sonnenallergie; UVB-Strahlen sind für Bräunung und Sonnenbrand zuständig. Das Melanom (schwarzer Hautkrebs) gehört zu den häufigsten bösartigen Tumoren, von dem es pro Jahr in Österreich rund 5000 Neuerkrankungen gibt. Bei knapp 2000 handelt es sich um eine Krebsfrühform. Insgesamt können etwa 85 Prozent der Karzinome geheilt werden.

Asymmetrische, unscharf begrenzte Muttermale, die die Farbe wechseln, sind genauso wie Juckreiz, Blutungen und plötzliches Größenwachstum, Alarmsignale. Trotz der deutlichen Zunahme der Melanome in den letzten 20 Jahren ist die Sterblichkeit in Relation deutlich zurückgegangen. Einerseits weil Informationskampagnen sensibilisieren, andererseits weil sich die Behandlungsmöglichkeiten mit Immuntherapie und personalisierter Medizin in den letzten fünf Jahren dramatisch verbessert haben. Beim weißen Hautkrebs spielen neben UV-Strahlung auch Genetik, bestimmte Medikamente, Narben und chronische Wunden, etwa nach Verbrennungen, eine Rolle. Durch die steigende Lebenserwartung werden die weißen Hautkrebsarten, die nur sehr selten metastasieren, noch zunehmen.

Besser als jede Behandlung ist die Vermeidung von derartigen Erkrankungen. Hier kann jeder Einzelne sein Schicksal maßgeblich selbst beeinflussen. Bewusster Umgang mit der Sonne durch konsequenten Sonnenschutz, primär durch Kleidung und erst in zweiter Linie mit Sonnencremes, ist unerlässlich zur Senkung des individuellen Risikos. Ziel ist es nicht, Panik zu erzeugen, sondern durch Problembewusstsein die Schattenseiten der Sonne zu vermeiden.  

OA Dr. Helmut Kehrer ist Leiter der dermatologisch-onkologischen Ambulanz im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz

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