Das Weblog von Ärztinnen und Ärzten aus Oberösterreich

Eisenmangel ernst nehmen und behandeln

Dr. Bernhard Robl

Blutbildung, Hormon- und Energieproduktion in den Zellen, Haar- und Nagelwachstum, Muskelaufbau, Sauerstofftransport und -speicherung sind auf ausreichend Eisen angewiesen. Symptome wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Nackenverspannungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Haarausfall, Nagelbrüchigkeit, Rest-Less-Legs können auf Eisenmangel hinweisen. Diese Anzeichen werden oft als Folge von Stress gesehen, weil nur bei etwa zehn Prozent der PatientInnen eine Blutarmut festgestellt werden kann. Anamnese und der Ferritinwert im Blut geben Aufschluss. In Österreich leiden rund fünf bis 20 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter an Eisenmangel. Auch Frauen nach der Geburt, Leistungssportler, Vegetarier, Menschen mit Fehl- oder Mangelernährung (alte Menschen) sind besonders gefährdet. Jugendliche und Erwachsenen sollten täglich 10 bis 15mg, Frauen im gebärfähigen Alter 25mg und Schwangere 30mg Eisen aufnehmen. Aus der Nahrung kann der Darm im Schnitt nur 10 Prozent des Eisens aufnehmen; die gleichzeitige Gabe von Vitamin C verbessert die Resorption, der Genuss von Kaffee, schwarzem Tee und Milchprodukten hemmt sie. Fleisch, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide sind gute Lieferanten. Therapiert wird oral mit einer monatelangen Tabletteneinnahme. Nebenwirkungen wie Völlegefühl, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall lassen viele PatientInnen die Behandlung vorzeitig abbrechen. Bei Unverträglichkeit und ausgeprägtem Mangel (Ferritin unter 30ng/ml) stellen Eiseninfusionen durch den Experten eine gute Alternative dar. Der Mangel kann damit schnell und effektiv ausgeglichen werden.

Dr. Bernhard Robl ist Wahlarzt für Innere Medizin mit Eisentherapiezentrum www.eisentherapiezentrum.at in Linz.

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