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Baby Blues

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Dr. Veronika Krain

Zwei bis drei Tage nach der Geburt schlägt bei vielen frischgebackenen Müttern plötzlich die Stimmung um: Sie fühlen sich deprimiert, haben Angst, etwas falsch zu machen oder vor der Verantwortung, die ein Baby mit sich bringt. Diese „postpartale Stimmungskrise“, auch „Baby-Blues“ genannt, hat zu einem großen Teil mit der hormonellen Umstellung nach der Entbindung zu tun. Der während der Schwangerschaft stark erhöhte Spiegel von Östrogen und Progesteron fällt ab, jener des für die Muttermilchabgabe verantwortlichen Prolaktin steigt an. Der Effekt des Östrogens, das vermutlich stabilisierend auf die Stimmung wirkt, fällt weg. Meist dauert der Baby-Blues nur wenige Tage. Zögern Sie als betroffene Mutter nicht, Ihre negativen Gefühle auszudrücken und Unterstützung anzunehmen. Sprechen Sie mit Ihrem Partner, einer Hebamme, einem Arzt / einer Ärztin oder eine guten Freundin. Unsicherheit und Zweifel sind gerade am Anfang normal und kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Wenn die Symptome länger andauern, sollten Sie ärztlichen Rat einholen: Denn für den Fall, dass eine postpartale Depression vorliegt, ist eine entsprechende Behandlung angezeigt.

Dr. Veronika Krain ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Landes-Frauen- und Kinderklinik Linz.

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