Gesund arbeiten – auch im Home-Office

In den meisten Firmen ist Home-Office zum fixen Bestandteil des Arbeitsalltags geworden. Beachten Sie aber, dass auch zu Hause arbeitsmedizinische Standards gelten. So formen Sie Ihr Home zum Office um.

Aus arbeitsmedizinischer Sicht ist beim Home-Office einiges zu bedenken. DDr. Karl Hochgatterer, Präsident der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention (AAMP) sowie Fachgruppenobmann für Arbeitsmedizin in der Ärztekammer für Oberösterreich empfiehlt: „Gestalten Sie einen Arbeitsplatz in Ihrer Wohnung, der möglichst die Ihnen bekannten ergonomischen Rahmenbedingungen erfüllt – vielleicht gibt es dazu Unterweisungsunterlagen des Betriebes, falls nicht, steht das AUVA-Merkblatt M026 Bildschirmarbeitsplätze als Download im Internet zur Verfügung.“ Denn in den allermeisten Fällen ist Home-Office mit Bildschirmarbeit verbunden.

Haltungsschäden vermeiden

„Als erstes würde ich eine Zone definieren, wo die Arbeit erledigt werden soll“, sagt DDr. Hochgatterer. Das sei auch für die Familie wichtig, um zu erkennen, dass es einen Bereich gibt, der sich vom familiären Leben unterscheidet. „Wichtig ist auch“, so DDr. Hochgatterer, „dass Sie eine klare Arbeitszeit definieren. Diese sollte auch mit Kolleginnen/Kollegen und Führungskräften abgestimmt sein.“

Als Mindestanforderung an das Heimbüro sieht DDr. Hochgatterer „einen ausreichend großen Arbeitstisch, einen guten Arbeitsstuhl und eine gute Beleuchtungssituation.“ Dauerhaft auf einem Laptop zu arbeiten, ist nicht zu empfehlen. Viel eher bräuchte es einen externen Bildschirm und eine externe Tastatur, um eine ergonomische Haltung einnehmen zu können. Achten Sie darauf, dass der Bildschirm eine Armlänge von Ihnen entfernt ist. Richten Sie den Bildschirm so ein, dass die erste Zeile am Bildschirm nicht über Augenhöhe zu liegen kommt. Stellen Sie die Sitzhöhe des Stuhles in der Weise ein, dass die Unterarme entspannt am Tisch aufliegen, so entlasten Sie den Schulter- und Nackenbereich. Sprechen Sie mit Ihrem Chef, ob spezielle Arbeitsstühle auch für zu Hause zur Verfügung stehen.

Pausen sind wichtig und produktiv

Halten Sie Pausen mit kurzen Entspannungsübungen ein. Das aktiviert die Durchblutung und den Kreislauf und achten Sie darauf, dass mögliche Kabel nicht quer durch das Zimmer gezogen sind. Solche Stolperfallen sind dringend zu vermeiden. Und achten Sie darauf, dass auch Ihre Augen zwischendurch mal entspannen müssen. Richten Sie daher den Blick auch auf andere Entfernungen. Und stellen Sie den Bildschirm im Home-Office so auf, dass die Blickrichtung parallel zur Fensterfront erfolgt. Wenn Sie mehrere Fensterflächen haben, dann sollte die Blickrichtung parallel zur hellsten Fensterfläche verlaufen.

 

Fotocredit (c) adobe stock / Halfpoint

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